Sommer ohne Festivals?
Im vergangenen Jahr haben 70.000 Personen die verschiedenen Musikfestivals in Südtirol besucht. Ob in Corona-Zeiten Festivalfeeling aufkommen kann, ist mehr als fraglich.
Im April der letzten Jahre stellten Südtirols Organisatoren und Organisatorinnen unter der Aktion #southtyrolmusicfestivals das reichhaltige musikalische und kulturelle Angebot für die jeweilige Saison vor. Im Festivalkalender wurden letztes Jahr bis zu 60 Veranstaltungen zusammengefasst. Auch heuer liefen die Vorbereitungen bis vor kurzem auf Hochtouren.
Im Zuge der Covid-19-Pandemie können vorerst keine Musikveranstaltungen mehr stattfinden. Erst letzte Woche hat das Open Air Gaul, das 2019 sein 25-jähriges Bestehen gefeiert hat, die heurige Ausgabe abgesagt. Sie war für Ende Mai in Planung. Ob die zahlreichen Festivalbesucher – die vergangenen Jahre insgesamt bis zu 70.000 – heuer überhaupt noch die Chance auf Musikkultur und Festivalfeeling bekommen werden, bleibt bis auf weiteres fraglich. Landesrat Philipp Achammer riet in der Videokonferenz den Musikveranstaltungen, die bis Ende Juli geplant waren zu verschieben, wenn dies unproblematisch möglich sei oder wenigstens keine weiteren Ausgaben zu tätigen, solange es keine verlässlichen Informationen gebe.
Die Organisatoren beratschlagten sich, um Lösungen zu finden Musikkultur in die Wohnzimmer der Menschen zu bringen. Digitale Angebote sind gegenwertig noch in Planung. Das könne aber kein Ersatz für echte Livemusik sein, sind sich alle Beteiligten einig, Musik und Kultur sei gerade in schwierigen Zeiten als Kit für die gesamte Gesellschaft wichtig. Wohl auch deshalb bekräftigte Achammer, kein Festival dürfe aufgrund der Corona Krise in existentielle Schwierigkeiten kommen. „Im kürzlich auferlegten Krisen- und Konjunkturpaket des Landes sind auch Maßnahmen enthalten, die für Organisatoren von Festivals anwendbar sind.“, unterstrich der Landesrat.
Viele der Organisatoren sind schon dabei ihre Veranstaltungen auf den Herbst zu verschieben. Ihr gemeinsames Ziel ist es, dies möglichst gut zu organisieren, und zwar so, dass nach der Krise nicht alles gleichzeitig stattfindet.
Für diesen Freitag ist eine weitere Videokonferenz mit allen interessierten Organisatoren und Landesrat Achammer geplant.
Bis dahin, so hofft Achammer, müsste ein weiteres Regierungsdekret verfasst sein, das verlässlichere Informationen mit mittel- und langfristigen Perspektiven beinhaltet. Organisatoren und Organisatorinnen, die noch nicht Teil des Netzwerkes sind, können sich bei [email protected] melden.
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