Freizeit am Computer
Seit dieser Woche bietet die Gemeinde Bruneck in Zusammenarbeit mit verschiedenen Vereinen ein spezielles Freizeit-Angebot für Senioren an. Ihnen werden kostenlos Laptops zur Verfügung gestellt, Jugendliche stehen ihnen als technische Berater zur Seite.
von Markus Rufin
In der Corona-Krise wächst vielerorts der Zusammenhalt. Viele sind sich bewusst, dass es in dieser Zeit Menschen gibt. Daher hat sich die Gemeinde Bruneck nun etwas ganz Besonderes einfallen lassen.
In Zusammenarbeit mit dem Jugenddienst, dem Seniorengemeinderat, dem AVS sowie den Freiwilligen Feuerwehren wurde ein Angebot auf die Beine gestellt, mit dem insbesondere Senioren die Möglichkeit haben, weiterhin mit anderen Personen in sozialen Kontakt zu stehen.
Alte Laptops werden den älteren Mitbürgern zur Verfügung gestellt, damit diese mit ihren Verwandten Videochatten oder einfach online eine Form der Freizeitgestaltung finden.
Wie Bürgermeister Roland Griessmair erklärt, kommt das Angebot bereits jetzt gut an. Doch zuerst müssen die Laptops organisiert werden. Der Bürgermeister betont, dass dabei sämtliche Hygienebestimmungen eingehalten werden: „Die Laptops werden abgeholt und danach nochmal zur Sicherheit desinfiziert. Anschließend werden von einem Computer alle notwendigen Programme installiert und alle nicht gebrauchten Daten gelöscht.“ Die Laptops sind außerdem mit einem zweimonatigen kostenlosen Internetzugang ausgestattet.
Vorinstalliert wird auch ein Programm, mit dem Fernwartung möglich ist. Dadurch kann ein externer technischer Berater direkt mit dem Benutzer kommunizieren. Die technische Beratung übernimmt dabei der Jugenddienst Bruneck.
Wie Geschäftsführer Lukas Neumair unterstreicht geht dabei aber die Rolle der Jugendlichen weit über der des technischen Beraters hinaus: „Zu Beginn geben wir den Senioren eine kleine Einführung im Umgang mit dem Computer. Wir werden aber auch zwei bis drei Mal die Woche ein Freizeitangebot organisieren.“ Dabei haben die Senioren die Möglichkeit zu Watten, an einem Quiz teilzunehmen oder anderweitig spielen.
Rund acht Personen arbeiten derzeit am Freizeitangebot mit. Ziel sei eine eins-zu-eins-Betreuung, so Neumair. Griessmair fügt hinzu: „Es soll auch die Möglichkeit geben, dass sich die Senioren untereinander austauschen und Kontakte knüpfen.“
Obwohl der Dienst zwar aufgrund des Coronavirus eingerichtet wurde, glaubt Neumair, dass die Vorteile des Dienstes weit darüber hinaus gehen: „Ich glaube, dass man damit generationsübergreifende Kontakte knüpft. Damit kann man stärker aus der Krise hervorgehen.“
Neumair beobachtet das auch bei anderen Initiativen, die der Jugenddienst organisiert hat. Die gesamte Jugendarbeit findet derzeit im digitalen Raum statt. Dabei finden wöchentlich mehrere Onlinetreffs statt. Neumair merkt, dass die Angebote gut angenommen werden und glaubt, dass das auch bei den Senioren so sein wird.
Auch Griessmair glaubt, dass der Dienst nicht nur für die Corona-Zeit wichtig ist: „Für Senioren war der Einstieg in die digitale Welt noch nie so einfach. Wenn Senioren es jetzt lernen, dann können sie auch danach noch davon profitieren.“
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Kommentare (3)
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george
Das ist eine gute Initiative, aber nichts Neues um so groß hinaus zu posaunen. Der KVW hat schon seit Jahren ein sogenannte SOL-Coaches Initiative aufgebaut und nach wie vor im Laufen. Geschulte Senior-online-Begleiter unterstützen in ehrenamtlicher Form auf Provinzebene schon seit 5-6 Jahren ältere Leute in digitalen Grundlagen. Zwischendurch fand diese Aktivität auch Zusammenarbeit mit Jugendlichen. Auf die große Glocke gehängt wurde das aber nie und von politischer Seite (Gemeinde- oder Bezirksebene) kam da allerdings auch wenig Unterstützung. Schade, dass da nicht mehr Entgegenkommen und Zusammenarbeit ist.
george
Wiederholung: Das ist eine recht gute Initiative, aber nichts Neues um so groß hinaus zu posaunen. Der KVW hat schon vor mehreren Jahren ein sogenannte SOL-Coaches Initiative aufgebaut und nach wie vor im Laufen. Geschulte Senior-online-Begleiter unterstützen in ehrenamtlicher Form auf Provinzebene schon seit 5-6 Jahren ältere Leute in digitalen Grundlagen. Zwischendurch fand diese Aktivität auch Zusammenarbeit mit Jugendlichen. Auf die große Glocke gehängt wurde das aber nie und von politischer Seite (Gemeinde- oder Bezirksebene) kam da allerdings auch wenig Unterstützung. Schade, dass da nicht mehr Entgegenkommen und Zusammenarbeit ist.