Ötzi von zuhause
Ab heute ist die „Iceman Database“ des Südtiroler Archäologiemuseums online. Auf der Webseite www.iceman.it/de/database/ können große und kleine Interessierte sowie Fachpublikum nach Stichwörtern zum Mann aus dem Eis und der dazugehörigen Literatur suchen. Entwickelt aus einer Idee des Südtiroler Archäologiemuseums und dem EURAC-Institut für Mumienforschung (beide Bozen) bietet die Iceman-Datenbank die Möglichkeit, in drei Sprachen Informationen über Wissenswertes zum Mann aus dem Eis oder den letzten Forschungsstand direkt von zuhause aus zu konsultieren.
Die Iceman Datenbank ist eine Wissensdatenbank, die alle bisher bekannten Informationen zu Ötzi, dem Mann aus dem Eis an einem Ort sammelt. Sie bietet daher sowohl den Ötzi-WissenschaftlerInnen als auch privaten Interessierten die Möglichkeit, unabhängig von Uhrzeit oder Wohnort gleich selbst nach neuesten Ergebnissen recherchieren zu können.
„Die vielen Anfragen, die das Museum fast täglich erreichten und erreichen und eine Analyse der Webseite des Museums zeigten, dass Informationen über den Mann aus dem Eis international sehr gefragt sind“, erklärt Angelika Fleckinger, Direktorin des Südtiroler Archäologiemuseums, den Onlinegang für die Datenbank. Doch die Iceman Datenbank ist weit mehr: „Sie ist sowohl ein Nachschlagewerk für ExpertInnen, als auch eine Antwort auf dieses weltweite Informationsbedürfnis – vor allem im Moment, wo viele Schulkinder und Erwachsene von zuhause aus recherchieren.“
Wie die verschiedenen Anliegen berücksichtigt werden können, erläutert Katharina Hersel, Mitarbeiterin des Südtiroler Archäologiemuseums, die die Datenbank konzipiert hat und seither betreut: „Für die meisten der über 1.200 Stichwörter bietet die Datenbank zwei verschiedene Erklärungen an: eine wissenschaftliche und eine leichter verständliche. Zudem wurde die Datenbank von Anfang an dreisprachig geplant (Deutsch, Italienisch, Englisch), damit wir ein möglichst breites Publikum erreichen.“
Neben den Informationen zum Mann aus dem Eis können auch alle Quellen, sowohl die Fachpublikationen als auch populärwissenschaftliche Artikel nachgeschlagen werden. Sofern es sich um museumseigene oder im Netz frei verfügbare Artikel handelt, sind diese auch gleich downloadbar.
Die Iceman-Datenbank enthält auch alle Erkenntnisse aus der Zeit von 1991-1998, als Ötzi an der Universität Innsbruck aufbewahrt und beforscht wurde und alles, was seit der Überführung der Gletschermumie in das Südtiroler Archäologiemuseum 1998 untersucht wurde. „In der Iceman Datenbank steckt viel Zeit und das Wissen von zwei Generationen von Wissenschaftler*innen sowie unzähligen Kolleg*innen und Mitarbeiter*innen, die dabei geholfen haben, die Datenbank zusammenzustellen“, fasst Hersel zusammen. Dennoch bleibt die Datenbank ein dynamisches System: „Natürlich ist die Arbeit daran noch lange nicht abgeschlossen, weil auch die Forschung an Ötzi ständig voranschreitet und uns immer neue Erkenntnisse erreichen.“
Auch das Datenbank-Programm, das von zwei IT-Experten aus Südtirol programmiert und gestaltet wurde, ist flexibel angelegt und kann bei Bedarf in Zukunft erweitert werden oder in interaktive Elemente eingebunden werden.
Der Südtiroler Landeshauptmann und Museen-Landesrat Arno Kompatscher wünscht der Datenbank viel Interesse: „Ich freue mich, dass der Onlinegang der Ötzi-Datenbank in eine Zeit fällt, in der Lernende und Lehrende viele Aufgaben von zuhause erledigen und wünsche allen Wissbegierigen viele neuen Erkenntnisse und gute Unterhaltung.“
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