Kein Verkehr
Seit dem 7. März ist der Verkehr auf der Brennerautobahn eingebrochen. Der Leichtverkehr auf der Brennerachse ist so gut wie inexistent und der Güterverkehr ist durchschnittlich um ca. 30 Prozent gesunken.
Trotz des allgemeinen Rückgangs des Verkehrs stößt der Güterverkehr europaweit immer noch auf große Schwierigkeiten an den Grenzen. Die europäische Kommission wurde aktiv, um den Güterverkehrsfluss zu erhöhen und die Grundversorgung der Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten.
Die Corona-Krise hat drastische Auswirkungen auf den Verkehr. Seit dem Ausbruch der Krise ist der Leichtverkehr auf der Brennerautobahn sukzessive so gut wie verschwunden. Dies ist auf die verschiedenen Maßnahmen zur Bekämpfung der Ausweitung des Coronavirus wie u.a. die Ausgangssperren und die Schließung von Betrieben und Hotels zurückzuführen. Auch der Warenverkehr hat unter den Maßnahmen der einzelnen Länder zu leiden, so ist der Güterverkehr seit 7. März auf der italienischen Brennerautobahn um ca. 30 Prozent eingebrochen Dieser Negativtrend wird sich in den kommenden Tagen aufgrund der jüngst verordneten Betriebsschließungen in Italien wohl fortsetzen.
Trotz des geringeren Verkehrsaufkommens kommt es seit Wochen zu Staus und Verzögerungen für den Warenverkehr an den Grenzübergängen zwischen den einzelnen europäischen Staaten. An vielen Grenzen müssen LKW-Fahrer eigene Formulare für die Einreise ausfüllen und sich Gesundheitskontrollen unterziehen. Die Formulare sind oft nur in der Landessprache verfügbar, was das Ausfüllen für die Fahrer schwierig und zeitaufwändig macht.
„Die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger muss an erster Stelle stehen, Grenzkontrollen sind daher wichtig und richtig“, so Handelskammerpräsident Michl Ebner, „diese Kontrollen müssen aber zwischen den Mitgliedsstaaten abgestimmt werden. Es braucht mehr Zusammenarbeit und einen kontinuierlichen Informationsfluss. So sollte man, wie von der europäischen Kommission bereits vorgeschlagen, auf ein einheitliches europäisches Formular zurückgreifen.“
Die Handelskammer Bozen schlägt in die gleiche Kerbe wie die europäische Kommission. Am vergangenen Montag hat die Kommission Leitlinien zur Optimierung des Güterverkehrs in der aktuellen Krise vorgestellt. Hierbei werden von der EU vier Ziele verfolgt: der Grenzübertritt soll für LKW maximal 15 Minuten betragen, es sollen „grüne Vorzugsspuren“ an allen Grenzübergängen für den Güterverkehr eingerichtet werden, Regierungen sollen bestehende LKW-Fahrverbote aussetzen und der bürokratische Aufwand für die LKW-Fahrer soll reduziert werden. Bislang hat nur Tschechien die Leitlinien der Kommission umgesetzt, die anderen Staaten sind noch im Verzug. Die Handelskammer Bozen ist diesbezüglich in Kontakt mit der Landesverwaltung, dem Bundesland Tirol, dem Freistaat Bayern sowie den zuständigen Stellen in Rom, Wien und Berlin.
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