LH hat kein Corona
Das Land will die Anzahl der Corona-Tests weiter ausbauen. 120 Sanitätsmitarbeiter wurden positiv getestet, LH Arno Kompatscher ist nicht infiziert.
Von Matthias Kofler
Sanitätslandesrat Thomas Widmann lieferte auf der virtuellen Pressekonferenz die aktuellen Zahlen zu den Corona-Infektionen in Südtirol: In den letzten 24 Stunden wurden im Sanitätsbetrieb 436 Abstriche untersucht und ausgewertet.
47 dieser Abstriche brachten ein positives Ergebnis. Damit leben in Südtirol nun 836 Personen, die positiv auf das neue Coronavirus getestet wurden.
Insgesamt 208 Covid-19-Patientinnen und -Patienten sind auf normalen Abteilungen der Südtiroler Krankenhäuser untergebracht. Dazu kommen noch 29 weitere Personen, die als Corona-Verdachtsfälle geführt werden. In Intensivbehandlung befinden sich in Südtirol 49 Covid-19-Patientinnen und -Patienten. Laut dem stellvertretenden medizinischen Einsatzleiter Patrick Franzoni wurde die Anzahl der Intensivbetten von 30 auf 70 verdoppelt.
Die mit der Covid-19-Erkrankung in Verbindung stehenden Todesfälle sind bis Mittwochmorgen auf insgesamt 45 angestiegen. Damit ist seit Dienstag nur ein weiterer Todesfall dazugekommen. 45 Personen gelten mittlerweile als geheilt.
Was die Zahl der Neuinfektionen betrifft, liege Südtirol heute auf dem Niveau der Lombardei vor zwei Wochen, sagte Widmann. Die kommenden Wochen seien entscheidend. Daher sei es wichtig, dass alle Menschen die Maßnahmen einhalten.
Der Sanitätsbetrieb will die Zahl der Tests weiter ausbauen. Seit Beginn der Krise konnte die Zahl der Tests pro Tag von 30 auf 800 vervielfacht werden. Ein einzelner Test nimmt etwa drei Stunden in Anspruch. „Das Labor ist Tag und Nacht besetzt“, erklärte Franzoni. Man suche daher nach neuen Kapazitäten und Möglichkeiten. Allerdings bleibe die Strategie dieselbe: Getestet würden weiterhin nur Personen mit Symptomen oder Personen, die in Kontakt mit einer infizierten Person standen.
Nach Informationen der TAGESZEITUNG prüft der Sanitätsbetrieb die Möglichkeit, bis zu 1.000 Tests pro Tag an das Osttiroler Institut „Gernot Walder“ auszulagern. Dieses hatte auch den Test für den Landtagsabgeordneten Paul Köllensperger durchgeführt.
Im Vergleich zu anderen Regionen teste man viel, betonte Widmann: Südtirol führe pro Million Einwohner 17.000 Tests, Südkorea 5.200 Tests durch. Das Land habe im Verhältnis zur Einwohnerzahl in etwa gleich viele Tests wie das Veneto, aber in der Hälfte der Zeit.
Stand Dienstag wurden bereits 120 Sanitätsmitarbeiter positiv getestet. Das sei ein Prozent des gesamten Sanitätspersonals, weniger als in anderen Regionen, „aber jeder einzelne ist einer zu viel“, so Widmann. Daher habe man von Anfang an an die Bürger appelliert, das Krankenhaus nur in Notfällen und nicht wegen Kleinigkeiten aufzusuchen. Weiters wurden vor den Spitälern Pre-Triage-Zelte aufgestellt und die Zugangsbeschränkungen verschärft. „Die Maßnahmen zum Schutz der Mitarbeiter sind bei uns strenger als die nationalen Vorgaben“, betonte Franzoni.
Auf der PK gab LH Arno Kompatscher eine erfreuliche Nachricht bekannt: Sein zweiter Test sei negativ ausgefallen. Der Test ist notwendig geworden, weil eine seiner Mitarbeiterinnen positiv getestet worden war. Er werde zum Schutz aber weiterhin ein Tuch oder eine Maske tragen.
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