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„Auf der Seite der Opfer“

Die diözesane Fachstelle für Prävention und Schutz für Minderjährige vor sexuellem Missbrauch und anderen Formen von Gewalt hat ihren Jahresbericht 2019 veröffentlicht.

Das Leitmotiv für den Jahresbericht bildet die Aussage von Bischof Ivo Muser: „Die Kirche steht auf der Seite der Opfer“. Die Fachstelle hat im vergangenen Jahr 30 Sensibilisierungsveranstaltungen und eine Großtagung organisiert. Darüber hinaus haben sich über 30 Menschen an die Ombudsstelle gewandt.

Zu den ureigenen Aufgaben der Seelsorge gehört die Sorge und Verantwortung gegenüber Menschen, die innerhalb der Kirche einen Missbrauch erlitten haben – ein Kapitel, das noch lange nicht abgeschlossen ist. Gerade deshalb will die Diözese alles daran setzen, dass bisherige Missbrauchsfälle aufgearbeitet und durch gezielte Präventionsarbeit Schutz und Sicherheit von Minderjährigen gewährleistet werden.

30 Veranstaltungen

Im vergangenen Jahr wurden 30 Veranstaltungen zur Sensibilisierung und zur Weiterbildung im Bereich „Prävention von sexuellem Missbrauch“ durchgeführt. Zielgruppe waren kirchliche haupt- und ehrenamtliche MitarbeiterInnen, HeimerzieherInnen, ReligionslehrerInnen, Priester, Diakone und Ordensleute. Sie fanden auf Dekanatsebene, in den Pfarrgemeinden, in kirchlichen Heimen und Einrichtungen innerhalb und außerhalb unserer Diözese statt.

Höhepunkt war die Tagung am 22. Oktober 2019 zum Thema „aufdecken und aufarbeiten: Vom Verschweigen hin zu einem verantwortlichen Umgang mit sexuellem Missbrauch in der Kirche“. Dazu konnten namhafte ReferentInnen eingeladen werden u.a. Frau Waltraud Klasnic aus Wien. Über 120 kirchliche MitarbeiterInnen – auch aus anderen Diözesen – sowie Interessierte haben daran teilgenommen.

Fachbeirat

Der Fachbeirat besteht aus sechs diözesanen und sechs externen Mitgliedern und hat sich neunmal getroffen. Ein Treffen fand mit Bischof Ivo Muser statt, bei dem Informationen ausgetauscht, Fragen erörtert und Perspektiven für die Zukunft angesprochen wurden. Dazu gehörte die Idee, eine Studie zur Aufarbeitung der Missbrauchsfälle in unserer Diözese durchzuführen. Der Fachbeirat bespricht die anstehenden Themen und Probleme und unterstützt die Fachstelle bei der Durchführung ihrer Aufgaben. So konnte ein wichtiger Schritt in der Vereinbarung zur Zusammenarbeit zwischen Diözese und Ordensgemeinschaften gesetzt werden. Konkret wurden zwei Ordensmitglieder in den Fachbeirat als Mitglieder aufgenommen.

Die Fachstelle wurde vielfach innerhalb und außerhalb der Diözese um Information, Beratung und Begleitung angefragt und in Anspruch genommen, insbesondere seit die Italienische Bischofskonferenz im Mai letzten Jahres die neuen Leitlinien für den Schutz der Minderjährigen verabschiedet hat. Entsprechend dem Auftrag von Papst Franziskus haben alle Diözesen damit begonnen, Diözesanbeauftragte mit einem Fachbeirat einzusetzen und eine Ombudsstelle aufzubauen. Der Leiter der Fachstelle, Gottfried Ugolini, ist Mitglied im nationalen Dienst und Koordinator des regionalen Dienstes für den Schutz der Minderjährigen im Triveneto.

Ombudsstelle

An die Ombudsstelle haben sich im vergangenen Jahr über dreißig Personen gewandt. Fünf stammten aus anderen Diözesen. Einige Meldungen betrafen außerkirchliche Situationen. In einigen Fällen ging es um grundsätzliche Informationen oder um Beratung zum Umgang mit Betroffenen und Beschuldigten. Die anderen Kontakte betrafen Meldungen und Verdachtsmeldungen von Missbrauch, Misshandlungen und Grenzverletzungen im sexuellen, physischen und psychischen Bereich. Mit den Betroffenen wurden die nächsten Schritte abgesprochen und unternommen, darunter z.B. auch die Weiterleitung an die Diözesanleitung oder Ordensleitung.

Die Ombudsstelle ist über Mail [email protected] und über Telefon 348 376 3034 erreichbar.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (7)

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  • bernhart

    Alles Heuchler und Lügner.
    Und am liebsten uns vorschreiben was wir tun sollen und dürfen.
    Verlängerter Karfreitag sollen sich unsere Vorbilder von der Kirche zu herzen nehmen.
    Wieviele Fälle gibt es noch??

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