„Siam pronti alla morte“
Eine „obszöne“ Schützen-Karikatur bringt den Landtagsabgeordneten Alessandro Urzì auf die Palme.
Alessandro Urzì ist stinksauer: „Dass man sich über die Todesopfer des Coronavirus lustig macht, ist eine Schande für die neue Führungsriege des Südtiroler Schützenbundes“, poltert der Landtagsabgeordnete von Fratelli d’Italia.
Der Stein des Anstoßes: Unter den Patrioten zirkuliert im Netz eine Karikatur, auf der man zwei Männer sieht. Einer der beiden soll das Land Italien repräsentieren, der andere trägt eine Schützenmontur. „Ganz Italien sing (sic) auf den Balkons. Gänsehaut pur!“, sagt der Italiener und verweist damit auf einen neuen Brauch im Stiefelstaat: Um gegen die durch die Vorschriften zur Eindämmung der Corona-Pandemie entstehende Einsamkeit anzukämpfen, gehen die Menschen in einigen Städten auf den Balkon, um gemeinsam Lieder zu singen.
Besonders beliebt während dieser schwierigen Zeit: der „Inno di Mameli“, die italienische Nationalhymne, die an den Zusammenhalt und den Mut des Volkes appelliert. Doch der Text enthält auch so manche brisante Passage. Darauf weist der Schütze in der Karikatur hin: „,Siam pronti alla morte (Wir sind bereit für den Tod, A.d.R.)‘? Genau mein Humor.“
Die Karikatur trägt die Unterschritt „Die Sogmehlbuam“, die laut Urzì dem Südtiroler Schützenbund nahestehen. Es sei „schauerlich und obszön“, dass man hier auf ironische Weise einen Bezug zu den Corona-Opfern herstellt, ärgert sich der Landtagsabgeordnete.
„Ich fordere die gesamte Zivilgesellschaft auf, sich von dieser Karikatur zu distanzieren. Die Schützen, die von skrupellosen Charakteren geführt werden, müssen ohne Wenn und Aber verurteilt werden. Die Autoritäten des Landes müssen ihre Beziehungen zu dieser Bande abbrechen. Null Toleranz“, so Alessandro Urzì. (mat)
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