„Lage ist prekär“
Seit voriger Woche stoßen die Transportunternehmen an den Grenzen innerhalb und außerhalb der EU auf teils massive Schwierigkeiten. Die Lage ist immer noch prekär und verändert sich laufend.
Der Warentransport hat in den letzten Tagen aufgrund der Schließung zahlreicher Grenzübergänge und der Zunahme der zwischenstaatlichen Gesundheitskontrollen – die alles andere als sporadisch sind – große Verzögerungen in Kauf nehmen müssen. Es ist zu erheblichen Staus an einzelnen Grenzen gekommen. Auf der Brennerautobahn ist der Verkehr seit letzter Woche dramatisch eingebrochen. Vom 11. März bis heute hat sich der Verkehr auf der Autobahn im Vergleich zum letzten Jahr um ca. 60 Prozent verringert. Es gibt fast keinen PKW-Verkehr mehr auf der A22. Der LKW-Verkehr ist um durchschnittlich über 35 Prozent gesunken. Am letzten Sonntag, den 15.03.2020 wurde ein Rückgang des Schwerverkehrs im Vergleich zum Vorjahr um 72,1 Prozent verzeichnet – obwohl das Wochenendfahrverbot für LKW aufgehoben wurde.
Trotz des allgemeinen Rückgangs des Verkehrs ist es auch in dieser Woche an vielen Grenzübergängen zu massiven LKW-Staus und Verzögerungen gekommen. Besonders dramatisch war die Situation an der deutsch-polnischen Grenze. Hier kam es zu Verzögerungen von bis zu 24 Stunden – LKW-Fahrer, die in ihren Kabinen ausharren mussten, wurden von der Polizei und vom Roten Kreuz mit dem Nötigsten versorgt.
„In dieser schwierigen Situation gilt unsere tiefste Dankbarkeit auch allen LKW-Fahrer/innen, die uns tagtäglich mit wichtigen Gütern wie Lebensmitteln und Medikamenten versorgen und dabei großen Strapazen ausgesetzt sind“, so Handelskammerpräsident Michl Ebner.
Am 18.03.2020 tagte der Europäische Rat der Verkehrsminister in einer Dringlichkeitssitzung. Für Italien nahm die Verkehrsministerin Paola De Micheli teil. Sie machte Europa auf die Anliegen des Sektors aufmerksam und unterstrich die Notwendigkeit, den freien Warenverkehr und die Arbeitssicherheit der Fahrer/innen zu gewährleisten. Es sollen die kilometerlangen LKW-Staus der vergangenen Tage an den Grenzen der europäischen Länder vermieden werden.
Die Handelskammer Bozen hat eine Übersicht über die derzeitige Lage in den einzelnen europäischen Ländern erstellt, um den Südtiroler Firmen eine verlässliche Informationsgrundlage zu bieten. Die Informationen werden in enger Zusammenarbeit mit den italienischen Auslandsvertretungen laufend aktualisiert.
Für weitere Informationen steht die Handelskammer Bozen zur Verfügung, Ansprechpartner Michael Andergassen, Tel. 0471 945 614, E-Mail:[email protected]. Auch auf der Webseite der Handelskammer Bozen (www.handelskammer.bz.it) finden Sie in dieser Ausnahmesituation laufend Informationen über den aktuellen Stand im europäischen Handelsverkehr.
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