„Keine Ausreden“
In Brixen treffen sich nach wie vor Menschen an öffentlichen Plätzen, ohne die Regeln dabei einzuhalten. Ab sofort greifen deshalb noch strengere Maßnahmen zur bestmöglichen Unterbrechung der Infektionskette.
von Markus Rufin
„Auch in Brixen mussten wir in den letzten Tagen leider feststellen, dass immer noch zu viele Menschen und vor allem Jugendliche aber auch Senioren, ohne berechtigten Grund unterwegs sind“,erklärte Bürgermeister Peter Brunner.
Genauere Beschreibungen könne er nicht machen. Es handle sich um Personen aus verschiedenen Alters- und Sozialschichten. Was ihn aber vor allem wundere, seien die vielen Leute von außerhalb der Gemeinde, die nach Brixen kommen: „Wir haben einige Strafen ausgestellt, dennoch kam beispielsweise jemand aus Terenten nach Brixen um jemanden zu besuchen. Mich wundert es, dass die Situation von gewissen Personen total unterschätzt wird.“
Bereits am 12. März wurde die Nutzung von Spielplätzen, Bolzplätzen und öffentlichen Grünflächen verboten, doch immer wieder sammeln sich hier Menschen an, Abstandsregeln werden nicht eigehalten und damit steigt auch das Risiko einer Ansteckung.
Dabei wurden Plätze teilweise auch abgesperrt. Da sich die Situation aber nicht gebessert hat, wird nun nach Bozen und Meran auch in Brixen die Benutzung von Sitzbänken auf dem Domplatz, Hartmannsplatz, Rappanlagen, Puppark und entlang des Eisackes verboten. Außerdem werden der Herrengarten und der Lidopark geschlossen.
„Die Anschaffung von Lebensmitteln sowie auch die anderen noch erlaubten Tätigkeiten, sollen nicht zur Ausrede werden um Stundenlang von zu Hause weg zu bleiben“, so der Kommandant der Stadtpolizei Gernot Wieland der nochmal daran erinnerte, dass für alle Tätigkeiten, die eine Bewegung von zu Hause erfordern, eine entsprechende Selbsterklärung notwendig ist.
„Die Devise lautet einfach: zu Hause bleiben und auf jede nicht unbedingt notwendige Tätigkeit zu verzichten; das betrifft sowohl Spaziergänge als auch Sport im Freien“, so der Kommandant.
Die Stadtpolizei wird anhand der aktuellen Beobachtungen aber auch anhand zahlreicher Hinweise der Bürger weiterhin gezielt Kontrollen durchführen und gegebenenfalls auch Strafen aushändigen.
Seit gestern ist auch die Freiwillige Feuerwehr im Einsatz um mittels Lautsprecher die Bevölkerung auf die einschränkenden Maßnahmen hinzuweisen.
Bürgermeister Brunner zeigt zwar Verständnis, weist aber auf die Dringlichkeit der Maßnahmen hin: „Die ersten Frühlingstage, das schöne und warme Wetter, all das macht es nicht einfacher zu Hause zu bleiben. Doch gerade in dieser Phase ist es umso wichtiger, dass wir uns alle an die Regeln halten, um bald wieder halbwegs zur Normalität zurück zu kehren.“
Am Wochenende werden außerdem Teile des Stadtgebietes, ähnlich wie in Bozen, mit Wasserstoffperoxid desinfiziert. Das Desinfektionsmittel wird in den Nachtstunden von Freitag und Samstag zwischen 21.00 Uhr und 5.00 Uhr auf den öffentlichen Flächen im Gemeindegebiet versprüht.
Der Bürgermeister erinnert daran, dass der Stoff zwar unbedenklich sei, trotzdem gilt für die Bürger die Anweisung, das Haus während der Desinfizierung nicht zu verlassen. Die Feuerwehr wird deshalb am Freitag ab 19.00 Uhr mittels Lautsprecher die Bevölkerung vorab informieren.
Auch die Stadtwerke Brixen, so Geschäftsführer Karl Michaeler, führen bereits seit einigen Tagen Sterilisierungsaktionen durch: Druckknöpfe und Kartenablesefelder, Handläufer, Griffe und Deckel aller Müllsammelstellen im Raum Brixen werden täglich mit Alkohol desinfiziert.
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Kommentare (10)
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tiroler
Genau diese Idioten sind der Grund, dass ab morgen in ganz Italien die Regeln verschärft werden, nämlich ein absolutes Verbot das Haus zu verlassen, so wie es in Wuhan war
besserwisser
diese Trottel gibt es vor jeder Haustür, das ist der Wahsinn! Die tun so als ob das Problem nur andere betreffen würde aber nicht sie selber.
Die Polizei, die Bürgermeister sollten hier kanllhart durchgreifen, strafen und anzeigen. Sonst verstehen das die Trottel nicht – zu Lasten der Allgemeinheit.