Zwei Millionen Euro Wertschöpfung
Knapp zwei Millionen Euro Südtiroleffekt und etwa 72 Drehtage in Südtirol werden die sieben Filmprojekte unserem Land bescheren, die beim ersten Call des Jahres eine Förderung durch den Südtiroler Filmfonds erhalten.
Der gesamte Förderungsprozess wurde mit 1. Januar von der Südtiroler Landesregierung an IDM Südtirol übertragen. Weiterhin Aufgabe der Landesregierung bleibt hingegen, Budget, Förderkriterien und Förderrichtlinien festzulegen. „Wir schauen nach vorne und sind fest überzeugt davon, dass die Filmproduktionen nach der Überwindung der Coronakrise ihre Tätigkeit in Südtirol bald wieder aufnehmen können. Es handelt sich um einen Wirtschaftssektor, der durch die Förderung in den letzten zehn Jahren ständig gewachsen ist und Südtirol eine hohe Wertschöpfung und eine ständig wachsende Anzahl an lokalen Filmschaffenden bringt“, sagt IDM-Generaldirektor Erwin Hinteregger.
Seit der Gründung der Filmförderung vor zehn Jahren bewertet ein unabhängiges Expertengremium die Anträge auf Filmförderung. Neu in diesem Jahr ist, dass nicht mehr die Landesregierung den Vorschlag des Gremiums formalisiert, sondern IDM selbst. „Diese neue Regelung erleichtert die Abwicklung der Filmförderung für die einreichenden Filmunternehmen: Das Verfahren zur Gewährung und zur Auszahlung der Fördermittel ist nun einfacher und klar geregelt. Das primäre Ziel der Filmförderung ist der Aufbau und die Weiterentwicklung dieser neuen Wirtschaftsbranche in Südtirol. In den letzten zehn Jahren wurde diesbezüglich eine hervorragende Arbeit geleistet, und die Südtiroler Filmförderung hat es geschafft, sich auch international auf hohem Niveau zu etablieren“, erklärt Hinteregger.
Von den sieben Projekten, die nun gefördert werden, kommt eines aus Südtirol, zwei aus dem restlichen Italien, weitere zwei aus Deutschland, eines wurde von einer französischen Produktionsfirma eingereicht und eines von einem Produzenten aus Schweden. Sechs der sieben Projekte erhalten eine Produktionsförderung. Dazu gehört der romantische Horror-Fantasy-Film „Non mi uccidere“ der Vivo film aus Rom. Im Zentrum der Geschichte steht das unzertrennliche Liebespaar Mirta und Robin. Als beide an einer Überdosis sterben, erwacht nur Mirta wieder zum Leben und muss feststellen, dass sie dabei ist, zum Menschenfleisch essenden Monster zu mutieren, wenn sie nicht mit aller Kampf dagegen ankämpft. 29 von 34 Drehtagen des Projektes werden unter der Regie von Andrea De Sica in Südtirol realisiert. Drehorte sind voraussichtlich Meran, Bozen und am Penegal, für den Cast vorgesehen ist Alice Pagani.
Die sechste unterstützte Produktion ist die Dokumentation „Wildnis Europa – Tiere der Superlative“ von der Gebrüder Beetz Filmproduktion aus Lüneburg. Die Dokureihe wird an neun von insgesamt 72 Drehtagen in Südtirol realisiert, die Südtirolerin Veronika Kaserer führt bei einer der sechs Episoden Regie. Der Film wendet spezielle innovative Kameratechniken an und nimmt uns mit auf eine Reise auf den Spuren der unterschiedlichsten tierischen Bewohner Europas. Mit „Gasbarra“ erhält in dieser Förderrunde auch das Südtiroler Dokumentarprojekt der Mediaart Production Coop aus Bozen Unterstützung bei der Produktionsvorbereitung. Regie wird Martin Hanni führen. Gezeigt wird das Leben des deutsch-italienischen Schriftstellers Felix Gasbarra, der im Berlin der 1920er Jahre lebt, bevor er vor dem Nationalsozialismus flieht und in Italien landet. Bis zum Ende seines Lebens arbeitet Gasbarra als Übersetzer und Autor fürs Radio. Heute gilt er als Pionier des dokumentarischen Hörspiels.
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