„Wir haben es in der Hand“
Derzeit gestalten 477 Frauen in einem der 116 Südtiroler Gemeinderäte die Verwaltung ihres Ortes mit. Das sind 25 Prozent, der Bevölkerungsanteil der Frauen in Südtiroler aber ist 50,54 Prozent.
Die Landesrätinnen Maria Hochgruber Kuenzer und Waltraud Deeg, ermutigen alle Südtirolerinnen, ihr passives und ihr aktives Wahlrecht geltend zu machen: „Gemeinderatswahlen sind für uns Frauen die Chance, die Gestaltung des Ortes und damit des Landes mitzubestimmen.“
Politik wird auf allen Ebenen mit dem Blick von Frauen vollständiger. Die Landesrätinnen bieten Kandidatinnen ihre Unterstützung an.
Derzeit gestalten 477 Frauen in einem der 116 Südtiroler Gemeinderäte die Verwaltung ihres Ortes mit. Das sind 25 Prozent, der Bevölkerungsanteil der Frauen in Südtiroler aber ist 50,54 Prozent. Dennoch stellen mit 1.429 viermal so viel Männer die politischen Vertreter in ihrem Ort. „Die Chance bietet sich Frauen an, an den Gemeinderatswahlen am 3. Mai zu kandidieren,“ ermutigen die beiden höchsten Frauen des Landes die Südtirolerinnen zum Mitbestimmen.
„Auf Gemeindeebene, im Stadtviertel oder in den Fraktionsverwaltungen lernt man die Politik von Grund auf kennen,“ so Landesrätin Hochgruber Kuenzer, die selbst in der Brunecker Fraktion St. Georgen und später im Gemeinderat von Bruneck ihre ersten politischen Erfahrungen gesammelt hat.
Wichtig sei auch die Vorbildwirkung. Erfolgreiche Frauen gebe es in allen Lebensbereichen, egal ob an der Spitze der EU-Kommission Ursula Von der Leyen oder bei der Europäischen Zentralbank Christine Lagarde, ebenso wie in erfolgreichen Unternehmen oder im Bankenwesen (wie Christine Novakoviæ). „Frauen können und sollen sich viel zutrauen und selbstbewusst ihren Weg gehen“, sagt Landesrätin Deeg, die von vielen weiblichen Vorbildern inspiriert und bestärkt wird.
Ihr Engagement kann jede Frau auf Ortsebene einbringen und zwar gibt es zwei Formen, an der Gemeindepolitik teilzunehmen: selbst zu kandidieren oder mit anderen Frauen Kandidatinnen zu unterstützen. „Entscheiden ist in jedem Fall, sich zu vernetzen und hinter den Frauen zu stehen, die für eine Kandidatur bereit sind,“ zeigt sich Hochgruber Kuenzer überzeugt, „es braucht Dialog und Austausch mit allen Richtungen.“
Viele Frauen haben die Bereitschaft mitzugestalten, Beziehungen zu pflegen, mit Geldmitteln hauszuhalten, Entscheidungen zu treffen – das sind oft Kompetenzen, die Frauen in ihrem beruflichen und familiären Alltag längst ausüben. Genau darauf kommt es auch zugunsten des Gemeinwohls in den politischen Gremien an: „Frauen sind bestens vorbereitet, schaffen vieles und können sich alles zutrauen“, sagt Deeg.
Die Landesrätinnen richten ihren Appell ebenso an erfahrene Gemeindepolitikerinnen: „Einerlei, ob Sie noch im Amt sind oder ob Sie Ihre politische Phase abgeschlossen haben: Unterstützen Sie Frauen und geben Sie den Kandidatinnen Ihre Kompetenzen weiter.“
Die Landesrätinnen bieten ihre Unterstützung selbst auch an: „Zusammen haben wir Zuständigkeiten, die auf Gemeindeebene und gesellschaftspolitisch maßgeblich sind. Es ist uns beiden wichtig, dass mit mehr Frauen in der Politik weibliche Lebensrealitäten und Bedürfnisse stärker in den Mittelpunkt rücken“, sagt Landesrätin Hochgruber Kuenzer, und Landesrätin Deeg ergänzt: „Es liegt in unseren Händen, an jeder einzelnen Frau, dass wir aktiv in der Politik mitgestalten: Entweder als Kandidatin, in jedem Fall aber als Wählerin haben wir Frauen es in der Hand.“
Frauen in der Gemeindepolitik – in Zahlen
Bürgermeisterinnen Stand 2019
Trentino 156 Bürgermeister davon 20 Bürgermeisterinnen 11,4 %
Tirol 279 Bürgermeister davon 27 Bürgermeisterinnen 5,7 %
Südtirol 116 Bürgermeister davon 11 Bürgermeisterinnen 9,5 %
Von Frauen regierte Bürgerinnen und Bürger in Südtirol 25.739
Gemeinderäte Stand: 2017
Südtirol 1.317 Gemeinderäte davon 280 Rätinnen 21,3 %
Trentino 1.767 Gemeinderäte davon 681 Rätinnen 27,8 %
Tirol 2.931 Gemeinderäte davon 767 Rätinnen 20,7 %
Gemeindeausschüsse Stand: 2017
Südtirol 358 Referenten davon 160 Referentinnen 44,7 %
116 VizeBM davon 26 VizeBMinnen 22,4 %
Stadtviertel
Bozen 5 Stadtviertelräte insg. 55 davon 15 Stadtviertelrätinnen 27,27 %
Meran 12 Stadtviertelkomitees insg. 109 davon 34 Frauen 31 %
Italien – je größer die Gemeinde, desto seltener gibt es eine Bürgermeisterin
7.904 Gemeinden 1.131 Bürgermeisterinnen 14,26 %
Provinzhauptstädte von 93 Provinzen davon 6 Bürgermeisterinnen 6,45 %
Regionalhauptstädte von 20 Regionen davon 3 Bürgermeisterinnen 15 %
Von Frauen regierte Bürgerinnen und Bürger Italiens 10,267 Mio
Österreich
2.096 Gemeinden 169 Bürgermeisterinnen 8%
Höchster Anteil in Niederösterreich 12%
Gemeinderätinnen insgesamt 23%
Höchster Anteil im Burgenland 25%
Schweiz
2.212 Gemeinden 352 Gemeindepräsidentinnen 16 %
Gemeinderätinnen 24,4%
Bayern
Bürgermeisterinnen 186 Bürgermeisterinnen 9,6%
Gemeinderätinnen 20,1%
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Kommentare (10)
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bernhart
So ein Blödsinn, die Frauen sollen stärker werden, man sieht es im Landtag wie sich die Frau von heute benimmt.. Ladurner Foppa frech und fehl am Platz.
Wenn ich unsere Gemeindestuben anschaue sieht es auch nicht besser aus.
Gemeindeausschüsse sollen reduziert werden und Opposition soll mitregieren. Frauen braut es auch aber zuerst müssen sie über Ihren Schatten springen.
leser
Bernhard
Mir ist es egal ob eine frau oder ein mann oben ist ausschkaggebend ist kompetenz und davon sehen wir in vielen fällen sehr wenig egal ob frau oder mann wenn jemand oben ist und nicht weiss was er tut oder wovon er redet dann ist die besetzung in jedem fall falsch
Oben zu sein reich nicht wenn man dann sagt tut mir leid aber mir sind due hände gebunden das reicht einfach nicht
sepp
Genau jennewein und die zwoa sein führ mi sowieso fehl an platz boada vom ihren resort koanne ahnung
leser
Sepp
Dafür haben sue suffleuire und due sind meistens männlich
Kuenzer spricht ja von netzwerken und in denen gibt es keine frauenquote
zeit
ist das jetzt das wichtigse für die 2 h
sepp
Zeit nana s wichtigste isch wen mit nix tien s geld afs konto kimp va dei 2 flieg koan spotz fan an zaun