Attraktives Brot
Am Ende von Harald Friedls „Brot“ kommt große Lust auf, in ein richtig gutes Brot zu beißen.
von Renate Mumelter
Brot ist nicht gleich Brot. Richtig gutes Brot duftet, kommt mit knetenden Händen in Berührung und ohne Zusatzstoffe aus und es braucht menschliche Zuwendung. Es ist häufig bio und meist teurer. Das billigere Brot wird auf dem Fließband geboren und tut so als sei es frisch und kross. Es liegt an uns zu entscheiden, welches Brot weiter kommt.
Harald Friedl lässt in seinem Dokumentarfilm „Brot“ vom Brot aus der Backstube und von jenem aus der Brotfabrik erzählen. Er vermeidet es, Partei zu ergreifen, bittet Brotmacherinnen und Brotmacher vors Mikrophon und zeigt Bilder. Die sprechen für sich genauso wie die Sprache der Interviewten.
Die Handbäckerinnen und -bäcker erzählen vom Mehl und vom Wasser, von der Hefe und dem Salz und davon, dass jede Backstube ihre eigenen Mikroorganismen hat. Sie erzählen von ihrer Leidenschaft fürs Backen.
Die Unternehmer sprechen vom Optimieren, von Wachstum und Qualität. „Nur wenn es für den Qualitätsanspruch des Verbrauchers nötig ist, entscheiden wir uns für Zusatzstoffe“, ist einer dieser Sätze. Zusatzstoffe brauche es, „damit das Brot scheinbar gut gebacken aussieht.“
Harald Friedls Film lässt Brot lebendig werden und manchmal sogar attraktiv.
„Brot“ (AT 2019), 90 Min., Regie: Harald Friedl. Bewertung: aufschlussreich
Was es sonst noch gibt: Anlässlich des Frauentages gibt es zwei empfehlenswerte Filme zu sehen. „Dio è donna e si chiama Petrunya“ (Bozen heute SA10.30h, Brixen MO 20h, Neumarkt DI 20h, Kaltern DO 20.30h) und „Varda by Agnès“ mit einer Einführung der Filmemacherin Beatrice Segolini (nur SO 20h BZ).
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