„Wir brauchen noch 100 Jahre“
Die römische Kammer hat einen Beschlussantrag für Gleichberechtigung und gegen Gewalt genehmigt.
„Wenn wir so weitermachen wie bisher, brauchen wir noch 100 Jahre bis zur wahren Chancengleichheit zwischen Mann und Frau“, zitiert SVP-Landesreferentin Renate Gebhard zum Tag der Frau am 8. März den „Global Gender Gap Report 2020“ des Weltwirtschaftsforums. „Um einen kulturellen Wandel einzuleiten, althergebrachte Rollenbilder zu überwinden und Frauen endlich jenen gesellschaftlichen Stellenwert einzuräumen, den sie sich auch verdienen, müssen wir jetzt aufwachen und handeln.“
Mit einem Beschlussantrag fordert die römische Abgeordnetenkammer die Regierung im Vorfeld des Internationalen Tages der Frau am 8. März dazu auf, alle Anstrengungen zu unternehmen um die Chancengleichheit zwischen Mann und Frau zu stärken, die Gewalt an Frauen einzudämmen und die Ausgeglichenheit der Geschlechter in öffentlichen Führungsrollen sowie politischen Ämtern zu fördern.
Italien im internationalen Vergleich an 76. Stelle
Dass Handlungsbedarf besteht, zeigt der aktuelle „Global Gender Gap Report“ des Weltwirtschaftsforums: Italien steht in der Bewertung der Chancengleichheit an 76. Stelle von insgesamt 153 bewerteten Ländern. „Es stimmt schon, dass sich in den vergangenen Jahren einiges getan hat“, erklärt SVP-Landesfrauenreferentin und Kammerabgeordnete Renate Gebhard, „wenn wir den Frauen aber noch in diesem Jahrhundert jenen Stellenwert einräumen wollen, der ihnen zusteht, müssen wir einen Zahn zulegen.“ Aktuell gehen nur knapp ein Drittel der Führungspositionen an Frauen, die vielmehr in ihrem Job oft unterfordert und unterbezahlt sind. Die Gründe dafür liegen nahe: althergebrachte Rollenbilder und fehlende Vorbilder. Gewalt an Frauen hingegen ist fast ein tagtägliches Thema und „eine bittere Realität, die mangelnde Wertschätzung, fehlenden Respekt und grenzenlose Gewaltbereitschaft gegenüber Frauen bezeugt“, so Renate Gebhard.
Kulturellem Problem mit gezielten Aktionen begegnen
Die Forderungen des italienischen Parlamentes an die Regierung sind klar: die Gesellschaft sensibilisieren, Gewalt an Frauen thematisieren, Familien und Mutterschaft fördern. „Um einen gesellschaftlichen Wandel auf den Weg zu bringen müssen wir aber nicht nur aufklären und unterrichten, sondern auch sichtbar machen“, betont Renate Gebhard, „das heißt: Frauen in Führungs- und Schlüsselpositionen fördern. Das gilt für die Wirtschaft, für die Verwaltung, für die Politik“, so die SVP-Landesfrauenreferentin. „Der diesjährige Tag der Frau soll uns ein Ansporn sein, gemeinsam daran zu bauen – damit es nicht mehr 100 Jahre bis zur Chancengleichheit zwischen Mann und Frau dauert.“
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