Unbürokratische Vernetzung
Eine Delegation des italienischen Familienministeriums hat sich vor Kurzem in Bozen über Best-Practice-Modelle im Bereich frühzeitiger Familienbildung informiert.
Im Rahmen eines gesamtstaatlichen Projektes soll dabei das Wissen über familienunterstützende Maßnahmen verstärkt und das entsprechende Netzwerk verdichtet werden. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf die soziale Inklusion gelegt.
Drei Säulen der Familienpolitik
Einleitend berichtete Ressortdirektor Luca Critelli über die drei Säulen der Südtiroler Familienpolitik und welche Maßnahmen in den vergangenen Jahren ergriffen wurden, um Familien in Südtirol zu unterstützen.
Der besondere Fokus wurde dabei auf jene Projekte gelegt, die Familien in schwierigen Situationen begleiten. „Wir wollen den Familien möglichst frühzeitig, unbürokratisch und vernetzt zur Seite stehen, um sie präventiv aufzufangen und ihren Familienalltag zu erleichtern“, betont in diesem Zusammenhang auch Familienlandesrätin Waltraud Deeg.
„Frühe Hilfen“ als präventive Unterstützung
Der Dienst „Frühe Hilfen“ erfüllt diesen Anspruch. Dabei berät und begleitet ein professionelles Team von Fachpersonen aus dem Sozial- und Gesundheitsbereich Eltern in ihrem neuen Familienalltag. Bei Bedarf werden diese von Psychologen unterstützt. Zudem werden Informationen weitergegeben, um sich in der Angebotslandschaft zurecht zu finden.
Sabine Krismer, stellvertretende Direktorin im Landesamt für Kinder- und Jugendschutz und soziale Inklusion, berichtete davon, dass das ursprüngliche Projekt von zwei Pilotgebieten nun schrittweise als festes Angebot in ganz Südtirol ausgebaut werden soll.
Vorbildliche Netzwerkarbeit
Netzwerkarbeit steht auch im Treffpunkt für Familien „Polo Ovest/West Pol“ im Bozner Stadtviertel Firmian im Mittelpunkt. Die Gemeinde hat dabei in Zusammenarbeit mit dem Sozialsprengel Bozner Au und dem Verein La Strada/Der Weg Begegnungs- und Austauschmöglichkeiten für Familien, Jugendliche und Kinder geschaffen.
Durch unterschiedliche Angebote wie Hausaufgabenhilfe, Spielmöglichkeiten oder Kleinkindertreff sollen die Familien des Stadtviertels leicht erreichbare und unmittelbare Unterstützungsangebote wahrnehmen können.
Die Vertreter des Familienministeriums zeigten sich an beiden Projekten interessiert und lobten vor allem die bestehende Netzwerkarbeit als vorbildlich.
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