Michaeler geht
Volksbank-Präsident Otmar Michaeler tritt Ende März nicht zur Neuwahl des Verwaltungsrates an. Er verlässt die Bank nach zehn Jahren.
Am 28. März findet die Hauptversammlung der Südtiroler Volksbank statt. Dabei wird der Verwaltungsrat neu gewählt.
Wie die Bank am Montag mitteilte, wird der Verwaltungsrat der Volksbank keine eigene Liste für den Verwaltungsrat erstellen und diese Aufgabe den Aktionären überlassen.
„In diesem Zusammenhang hat der langjährige Volksbank-Präsident Otmar Michaeler entschieden, nicht mehr zur Wahl anzutreten“, so die Volksbank.
Michaeler hat die Volksbank zehn Jahre lang als Präsident geleitet – zwölf Jahre lang war er Mitglied des Verwaltungsrates.
Er scheide nun aus, um eine Erneuerung einzuleiten: „Für mich geht ein Zyklus zu Ende. Die Volksbank hat sich in den vergangenen zehn Jahren sehr erfolgreich zur größten Regionalbank im Nordosten Italiens entwickelt. Zu diesem außerordentlichen Wachstum haben vor allem die strategische Entscheidung der Übernahme der Banca Popolare di Marostica und die Expansion ins Veneto beigetragen. Ich übergebe die Bank in einer exzellenten Vermögenslage in die Hände eines neuen Verwaltungsrates“, sagt Otmar Michaeler.
Weiters: „Erneuerung beginnt an der Spitze. Ich möchte mit meiner Entscheidung ein Zeichen setzen. Es ist ein guter Moment, da sich in den Reihen der Aktionäre ein kapitalstarker Stimmverbund von Kernaktionären gebildet hat, was nach der Umwandlung in eine AG immer der Wunsch des Verwaltungsrates war. Mit der Entstehung des Stimmverbundes der Kernaktionäre endet für mich der Zyklus der Transformation, den ich als Präsident gerne mitgestaltet habe. Der Stimmverbund wird eine Kandidatenliste für den Verwaltungsrat erstellen. Dort sollten auch bewährte Verwaltungsräte der Bank Kontinuität gewährleisten. Im Sinn der Bank wünsche ich mir, dass ein bankerfahrener Südtiroler Unternehmer dem zukünftigen Verwaltungsrat vorsteht.“
Der Volksbank-Verwaltungsrat und Präsident des Stimmverbundes, Alessandro Marzola, bestätigt die Bildung der Vereinigung: „Wir arbeiten derzeit an einer Kandidaten-Liste für den Verwaltungsrat, in der auch Mitglieder des aktuellen Verwaltungsrates aufscheinen. Wir werden diese Liste in den nächsten Tagen der Vollversammlung des Stimmverbundes zur Abstimmung vorlegen.“
Die Kandidatenlisten für den Verwaltungsrat müssen innerhalb 13. März bei der Bank hinterlegt werden. Die Wahl des neuen Verwaltungsrates trifft die Hauptversammlung am 28. März 2020. Der Verwaltungsrat wird daraufhin den Präsidenten aus seinen Reihen wählen.
Die Volksbank hat nach mehreren erfolgreichen Jahren im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Verlust von 84,4 Millionen Euro eingefahren.
Auch Generaldirektor Johannes Schneebacher verlässt Ende März die Volksbank. Sein Nachfolger ist Alberto Naef.
Ähnliche Artikel
Kommentare (14)
Lesen Sie die Netiquette und die Nutzerbedingungen
Kommentar abgeben
Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.
arnold
Das war ja zu erwarten nachdem sein Spezi das Handtuch geworfen hat. „Ein Zeichen setzen….“ tut mir leid ich muss mich übergeben!!
george
Es ist kein Schaden, wo nicht ein Nutzen auch ist.
prof
Bevor das Schiff Schiffbruch erleidet verlassen Kapitän und Vize das Schiff samt Abfindung und die Sklaven sprich Aktionäre sollen fest weiter rudern,sprich bluten damit das Schiffnicht nicht kentert.
exodus
prof@Bin ganz Ihrer Meinung! Diese Bank kann der Sparkasse die Hand geben. Leider müssen die Aktionäre für die Fehler der Bankenmanager zahlen, auch für die unverdienten Abfertigungen der
Flüchtigen. Ich muss mich übergeben!!
@alice.it
„Übergabe der Bank bei excellenter Vermögenslage“! Die Vermögenslage der Aktionäre ist aber eine andere: Aktienwert quasi halbiert und dazu noch unverkäuflich. Einfach nur lächerlich !
tiroler
100e millionen in den sand gesetzt und von erfolg reden. Ja ja seiner unternehmensgruppe wirds jetzt schon gutgehen…
perikles
Exzellente Vermögenslage bei 84 Mio. Euro Verlust und das bei unterdurchschnittlichen Bilanzdaten? Da reicht mein Wirtschaftsstudium in St.Gallen (Master in Banking und Finance) nicht, um das zu begreifen.
leser
Perikles
Du als wirtschaftsstudiumabsolvent müsstest dann auch wissen dass eine bank technisch nie verluste schreibt
Die grossbanken in der schweiz wie CS oder UBS oder die deutsche bank zeigens uns von den italienuschen gar nucht zu teden due ja schon jahrelange mit steuergeldern gerettet werden mussten
Es ist schon pervers genug dass man präsidenten aus banknahem umfeld hereinholt
perikles
Hallo Leser da liegst du falsch, da genügt schon der Blick auf eine andere Volksbank, jene von Bari, Banken werden technisch abgewickelt mit entsprechenden Verlusten für Aktionäre und Inhaber nachrangiger Anleihen.
leser
Ah
Ihr seid derartig billige Schildbürger dass einem die Haare zu Berge stehen