Die goldene Evelin
In der russischen Hauptstadt Moskau haben am Freitag die 28. FIL Europameisterschaften im Rennrodeln auf Naturbahn begonnen. Im Einsitzer der Damen konnte Evelin Lanthaler (ITA) ihren Titel erfolgreich verteidigen, im Einsitzer der Herren kürte sich Michael Scheikl (AUT) erstmals zum Europameister.
Auf der verkürzten „Spatzenhügel“-Bahn gab es extrem knappe Entscheidungen. Titelverteidigerin Evelin Lanthaler gewann mit nur 0,03 Sekunden Vorsprung auf Lokalmatadorin Ekaterina Lavrenteva und 0,04 Sekunden Vorsprung auf Tina Unterberger (AUT). Für Lanthaler ist es der dritte EM-Titel in Folge nach Passeier (ITA) 2016 und Winterleiten (AUT) 2018.
„Angesichts der frühlingshaften Temperaturen war das Eis auf der Bahn gar nicht schlecht. Ich wäre natürlich gerne von ganz oben gefahren, aber mehr ging einfach nicht. Heute war eine feine, gefühlvolle Fahrweise der Schlüssel zum Erfolg“, analysierte Lanthaler.
„Es tut mir um die Veranstalter leid, die haben hart gearbeitet und eine wirklich schöne EM organisiert. Aber gegen das Wetter sind wir machtlos. Wer heute eine Medaille gewinnen wollte durfte sich keinen Fehler erlauben“, sagte die fünffache Europameisterin Ekaterina Lavrenteva nach ihrer Fahrt zur Silbermedaille.
Tina Unterberger (Bronze): „Moskau ist eigentlich immer ein erstklassiger Wettkampf, die Bahn ist super. Das Rennen war spannend und schwierig, denn mit einem kleinen Fehler war man nicht mehr in den Top-10“.
Im Einsitzer der Herren kürte sich Michael Scheikl (AUT) erstmals zum Europameister. Lokalmatador Aleksandr Egorov (+0,02) holte sich die Silbermedaille, Bronze ging an Weltmeister Alex Gruber (ITA/+0,03). Titelverteidiger Thomas Kammerlander (AUT) wurde mit einem Rückstand von 0,11 Sekunden Neunter.
„Diese Medaille nehme ich gerne mit. Schade um die richtig coole Veranstaltung, aber auch ein kurzes Rennen muss man gewinnen. Die Bedingungen waren fair und wer im Sommer gut trainiert hat, der konnte schnell starten und eine gute Zeit fahren“, betonte Europameister Scheikl.
„Ich freue mich über meine erste Medaille, vor den vielen Fans zu Hause eine Medaille gewinnen ist sehr speziell. Mein nächstes Ziel ist Gold“, so Egorov, der im Doppelsitzer mit Petr Popov ebenfalls zu den Medaillenanwärtern zählt.
Alex Gruber: „Es war ganz knapp. Das Glück war auf meiner Seite, meine Rodel war um 0,01 Sekunden schneller als die Rodel der beiden Viertplatzierten“.
„Ein großes Kompliment an die Veranstalter in Moskau, die mit einer extra Nachtschicht erst ein Rennen möglich gemacht haben. Wir wollten nicht unverrichteter Dinge abreisen und haben würdige Europameister“, verteidigt der technische Delegierte der FIL, Herbert Schwarz, die mutige Entscheidung gegen eine Absage der Titelkämpfe.
Am Samstag steht um 9 Uhr der einzige Wertungslauf der Doppelsitzer auf dem Programm, anschließend folgt der Teambewerb. Titelverteidiger sind Patrick Pigneter/Florian Clara (ITA) und das Team Österreich.
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