Besondere Verdienste
Nach dem Gedenken an den 210. Todestag des Tiroler Freiheitskämpfers Andreas Hofer am Bergisel und in der Innsbrucker Hofkirche wurden im Riesensaal der Hofburg in Innsbruck heute die Ehrenzeichen des Landes Tirol verliehen.
Landeshauptmann Arno Kompatscher dankte den bei dieser grenzüberschreitenden Veranstaltung ausgezeichneten vier Frauen und sechs Männern: „Die Geehrten geben als verdiente Persönlichkeiten uns und den folgenden Generationen ein Beispiel. Ihr Engagement für das Gemeinwohl, für die Kultur und Tradition sowie ihr stetiger Einsatz für unsere vereinenden Werte und Ihre aktive Hilfeleistung für die Schwächeren unserer Gesellschaft stiften Gemeinschaft und Zusammenhalt.“
Für Tirols Landeshauptmann Günther Platter ist der 20. Februar mehr als ein rückwärtsgewandter Gedenktag an den 1810 hingerichteten Freiheitskämpfer: „Diese höchste Auszeichnung des Landes ist jenen vorbehalten, die sich durch ihr hervorragendes Wirken ganz besondere Verdienste um Tirol erworben haben“, führte Landeshauptmann Platter aus: „Wo immer jede und jeder einzelne von Ihnen tätig war, ob in der Wirtschaft, der Wissenschaft, der Kultur, der Musik oder im kirchlichen Bereich, sie alle haben Tirol entscheidend weiterentwickelt und vorangebracht. Die mit Ihrem Wirken verbundene, so deutlich spürbare Begeisterung ist uns Vorbild. Für Ihren persönlichen Beitrag zu unserer lebenswerten Heimat und Ihr verantwortungsvolles Handeln gegenüber der nächsten Generation bedanke ich mich sehr herzlich.“
Drei Südtiroler geehrt
Unter den zehn ausgezeichneten Persönlichkeiten finden sich in diesem Jahr zwei Südtirolerinnen und ein Südtiroler:
Elisabeth Gasser Oberkofler, geboren am 15.10.1966 bei Klausen, ist seit 2010 Vorsitzende des Pfarrgemeinderates Bozner Dom.
Sozial engagiert sich Gasser Oberkofler als Krankenpflegerin und ist im Vinzi-Haus von Bozen tätig. Seit 2001 ist sie in der Pfarrgemeindearbeit aktiv, seit zehn Jahren steht sie dem Gremium als Präsidentin vor und wirkt damit als Vorbild für viele andere engagierte Frauen in der Diözese. Durch ihr seelsorgerisches, kulturelles und organisatorisches Wirken zeigt sie, was Frauen im Geiste des Priestertums aller heute leisten.
Arnaldo Loner, geboren am 28.11.1934 in Bozen, war für viele Jahrzehnte als Rechtsanwalt in Bozen tätig. Italienweit Bekanntheit erlangte er als sprachmächtiger Strafverteidiger in wichtigen und aufsehenerregenden Verfahren. Unter anderem hat Loner die Gemeinde Bozen im Zivilprozess gegen dem SS-Aufseher im Durchgangslager Bozen Mischa Seifert vertreten.
Für das Kulturwesen in Südtirol von Bedeutung ist seine private Graphiksammlung, die im Laufe der Jahre zu einer der wichtigsten privaten Graphiksammlung der Region herangewachsen ist. Ehrenamtlich setzte sich Loner als überzeugter Verfechter der Erinnerungskultur im Hinblick auf die Shoa und für das freundschaftliche Zusammenleben der beiden Sprachgruppen in Südtirol ein.
Irene Vieider, geboren am 08.07.1955 in Tiers, war langjährige Schuldirektorin der Mittelschulen Blumau und Kastelruth. Außerdem stand sie für viele Jahre als Landesmusikschuldirektorin dem Bildungs- und Kulturwesen in Südtirol vor. Seit 2016 ist Vieider ehrenamtlich als Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung der Diözese Bozen-Brixen tätig. Ihr Engagement gilt den Frauen in der Kirche und in der Gesellschaft.
Die weiteren Ausgezeichneten
Neben den drei Südtirolern haben heute drei Frauen und vier Männer aus Tirol das Ehrenzeichen des Landes Tirol erhalten.
Es sind dies:
Helmut Bodner (Verdienste des Bauunternehmers aus Kufstein um den Wirtschaftsstandort und das Sozialwesen in Tirol), Gerhard Friedle (Verdienste des Popstars „DJ Ötzi“ als internationaler Botschafter für Tirol), Evelyn Haim-Swarovski (Verdienste der Grande Dame des Dressurreitens vom Schindlhof in Fritzens um die Tiroler Wirtschaft und den Pferdesport in Österreich), Univ.-Prof. Barbara Juen (Verdienste der Mitbegründerin des Kriseninterventionsteams Tirol und fachlichen Leiterin der Psychosozialen Dienste des Österreichischen Roten Kreuzes), Wilfried Stauder (Verdienste des Aufsichtsratsvorsitzenden der Hypo Tirol Bank um den Wirtschaftsstandort Tirol), Leopold Wedl (Verdienste um den Wirtschaftsstandort Tirol durch den Aufbau des Handelshauses Wedl) sowie Prof. Hildegard Wittlinger (Verdienste als Wegbereiterin der manuellen Lymphdrainage vom Therapiezentrum Walchsee).
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Kommentare (3)
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vogelweider
Sehe ich mir so die Namen der Ausgezeichneten an, kann ich bei fast allen zustimmen. Wo aber liegen die Verdienste der Frau Vieider? Schuldirektorin war wohl ihr Beruf, genauso wie Landesmusikdirektorin; dann wären da noch die Katholische Frauenbewegung, na ja …
Wenn jeder für die Leistung in seinem Beruf ein Ehrenzeichen des Landes Tirol beanspruchen wollte … Ich wüsste Leute aus dem sozialen Bereich, die wirklich würdig wären!