Der Olympia-Traum
Der Snowpark auf der Seiser Alm gehört zu den größten in Europa und war bereits mehrfach Austragungsort von Großevents. Jetzt möchte man Teil der Olympischen Winterspiele 2026 werden.
von Lisi Lang
Es ist zurzeit eines der großen Themen auf der Seiser Alm: Schaffen es die Organisatoren des FIS Weltcup Slopestyle Snowboard & Freeski gemeinsam mit der FSA Freestyle Association South Tyrol die Olympischen Winterspiele vom 6. Februar bis 22. Februar 2026 auf das Hochplateau zu holen?
Nach der erfolgreichen Weltcup-Woche mit 167 Athleten aus 26 Nationen ist die Bewerbung als Austragungsort für die olympischen Freestyle-Disziplinen wieder ein großes Thema. Auch für die Organisatoren. „Das ist ein großer Traum, den wir nach wie vor verfolgen“, sagt OK-Chef und FSA-Präsident Moritz Gruber.
Der Snowpark auf der Seiser Alm gehört zu den größten in Europa, seit 2014 werden dort regelmäßig Großevents wie Weltcup-Rennen aber auch die Italienmeisterschaft oder ein Europacup organisiert. „Wir haben die Strukturen und ein engagiertes Team“, zeigt sich Moritz Gruber zuversichtlich.
Bereits vor der Vergabe der Olympischen Spiele im letzten Sommer haben sich die Verantwortlichen der Freestyle Association South Tyrol und das OK-Team des Weltcups auf der Seiser Alm darum bemüht, Südtirols größten Snowpark als Austragungsort für die Freestyle-Disziplinen von Mailand/Cortina zu positionieren. „Wir standen bereits mehrfach mit CONI-Vertretern in Kontakt und arbeiten natürlich auch jetzt weiter an diesem Vorhaben“, sagt Moritz Gruber.
Aktuell sind die olympischen Freestyle-Disziplinen in Livigno in der Lombardei geplant, allerdings will man das auf der Seiser Alm noch nicht als gegeben hinnehmen. Und der FSA-Präsident glaubt auch, dass Änderungen bei den Austragungsorten durchaus noch möglich sind. „Es ist auch bei anderen Olympiaden schon vorgekommen, dass die Austragungsorte teilweise von der Bewerbung abgewichen sind“, erklärt Gruber.
Positiv stimmt den FSA-Präsidenten zudem, dass Roberto Moresi, Renndirektor der FIS, den Organisatoren die Türen zum Olympiakomitee geöffnet hat und die FIS-Vertreter von den Wettkämpfen und der Organisation auf dem Hochplateau immer begeistert waren.
Und wie sieht es aktuell aus? „Die Gespräche laufen noch“, sagt der FSA-Präsident. Diese sollen demnächst mit dem Olympia-OK-Team fortgeführt werden, sobald dieses seine Arbeit aufnimmt. „Dann werden die Gespräche intensiviert, es werden eventuelle Begutachtungen vorgenommen und dann wird man entscheiden“, erklärt Moritz Gruber. Es bestehe nämlich auch die Möglichkeit, die Freestyle-Bewerbe zu splitten, also einen Teil in Livigno und einen Teil auf der Seiser Alm zu organisieren.
Auf der Seiser Alm will man aber nicht nur auf sportlicher Ebene intensiv arbeiten, sondern auch die lokale Politik für diese Idee gewinnen. Die Freestyle Association Südtirol möchte daher in den nächsten Wochen einen Termin mit Landeshauptmann und Sportlandesrat Arno Kompatscher vereinbaren, um politische Unterstützung für dieses Vorhaben zu erhalten. „Letztes Jahr war Daniel Alfreider bei uns zu Gast und hat sich wirklich begeistert gezeigt“, freut sich Moritz Gruber.
Die Organisatoren des FIS Weltcup sind überzeugt davon, dass diese zusätzlichen Olympia-Wettbewerbe für Südtirol ein enormer Mehrwert wären, die von der Seiser Alm gezeigten Bilder eine unbezahlbare Werbung für Südtirol. „Bei den Übertragungen unserer Wettkämpfe wird auch immer viel von der Umgebung gezeigt und bei uns hat man eigentlich immer den Schlern im Hintergrund“, sagt Moritz Gruber.
Bleibt also abzuwarten, ob bei den Olympischen Winterspielen 2026 neben den Biathlon-Bewerben auch noch andere Wettkämpfe in Südtirol stattfinden werden. Auf der Seiser Alm hofft man jedenfalls, dass dieser Traum in Erfüllung geht.
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