Ungleiche Chancen
Das Jahr 2020 bietet für den Beirat für Chancengleichheit mehrere Gelegenheiten, auf sich und auf seine Tätigkeiten aufmerksam zu machen. Seit 30 Jahren geht es dem Landesbeirat darum, den Anliegen der Frauen öffentlich Gehör zu verleihen und die Gesellschaft dafür zu sensibilisieren.
Darauf wies die Präsidentin des Landesbeirates für Chancengleichheit Ulrike Oberhammer bei der Vorstellung des Jahresprogrammes hin: „Die Tatsache, dass der Beirat seit 30 Jahren besteht, ist nur bedingt ein Grund zum Jubeln. Gleichermaßen heißt es, dass die Chancengleichheit bis heute noch nicht vollständig umgesetzt wurde.“ Im Oktober dieses Jahres will der Beirat darum mit einer besonderen Aktion auf das 30-jährige Bestehen aufmerksam machen. Weiters erinnert er auch das zehnjährige Bestehen des Equal Pay Day (24. April) und des Gleichstellungsgesetzes.
Der Beirat arbeitet bereits an der Übertragung des Gesetzes und an neuen Maßnahmen zur Schließung der Lohnschere.
Informieren, ausbilden, fördern
Einer der drei großen Themenschwerpunkte des Jahres 2020 ist die Frauenakademie. Sie soll Frauen informieren, ausgebilden und fördern. Bereits seit vielen Jahren informiert die Vortragsreihe „Informierte Frauen“ zu unterschiedlichen Themen, die von rechtlichen über wirtschaftliche bis zu politischen Aspekte reichen. Ebenfalls seit mehreren Jahren organisiert der Beirat zusammen mit dem Wirtschaftsförderungsinstitug Wifi und der Handelskammer Bozen den Lehrgang für angehende Verwaltungsrätinnen. „Der rege Zuspruch der Frauen bestätigt unser Handeln und soll es künftig unmöglich machen, dass bei der Besetzung von Positionen in Verwaltungsräten gesagt wird, es gebe keine fähigen Frauen für diese Position“, betont Präsidentin Oberhammer. Zudem soll im Jahr 2020 ein technischer Lehrgang für Frauen konzipiert werden, um mehr Frauen für technische Berufe zu begeistern und sie sichtbar zu machen.
Gewalt an Frauen Einhalt gewähren
Nicht nur am Tag gegen Gewalt an Frauen (25. November), sondern über das ganze Jahr hinweg wird der Beirat für Chancengleichheit mit Projekten „Ich sag nein“ (Schulprojekt), „Ist Luisa hier?“, der Broschüre Sicherheitstipps für Gitschn und dem Ausbau der GitschnApp im Einsatz sein. „Gewalt generell und insbesondere im familiären Umfeld muss auf vielerlei Wegen eingedämmt werden. Wir wollen Frauen und Mädchen dazu befähigen, Auswege aus Gewaltsituationen und Hilfe zu finden“, sagt Oberhammer. Sie erinnerte daran, dass sich in Südtirol jährlich rund 600 Frauen an die Frauenhäuser oder Gewaltschutzeinrichtungen wenden: „Allein dies ist schon eine sehr hohe Zahl. Die Dunkelziffer ist leider noch wesentlich höher, denn nur eine von zwanzig Frauen richtet sich in Gewaltsituationen an die Hilfseinrichtungen. Allein seit Jahresbeginn wurden in Italien schon 13 Frauen ermordet.“
Gesunde Frauen im Fokus
In Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Gesundheitsordnung werden in diesem Jahr Aktionen zur geschlechterspezifischen Gesundheit organisiert. „Frauen brauchen eine andere Medizin als Männer, da sie unterschiedlich auf Krankheiten, Medikamente und Therapien reagieren. Wir wollen das Wissen darüber sowohl innerhalb der Bevölkerung, vor allem aber beim medizinischen Personal verbreiten, um damit Frauenleben zu retten“, betont die Präsidentin des Beirates.
Darüber hinaus umfasst das Jahresprogramm des Landesbeirates für Chancengleichheit bewährte Dienste und Leistungen, wie den wöchentlichen Rechtsinformationsdienst, das fünfmal jährlich erscheinende Informationsblatt „eres – frauen info donne“ oder die Förderpreise für wissenschaftliche Arbeiten. Insgesamt fördert das Land Südtirol die Aktivitäten des Beirates für Chancengleichheit mit 222.500 Euro, davon werden 60.000 Euro als Beiträge für Projekte im Bereich der Chancengleichheit vergeben.
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Kommentare (2)
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bernhart
Frau Oberhammer immer das selbe Lied, sie sollten sich um die Absicherung der Frauen kümmern, Erziehungszeiten pro Kind mindestes 3 Jahre, Wiedereingliederung im Beruf, oder Umschulungen,denn wenn eine person länger als 6 Jahre im Beruf abwesend ist verändert sich viel,das Land soll endlich Möglichkeiten schaffen um die Geburten zu fördern und das geht nur mit finanziellen Angeboten, Mutter ist ein Beruf und soll auch gefördert werden,denn ohne die nötige Fürsorge einer Mutter bleiben viele Jugendliche auf der Strecke, denn ein Handy kann keine Mutter ersetzen.
Frau Oberhammer lassen sie es bleiben immer über die Männer herzufahren und sie andauern zu beleidigen, denn die meisten Verbrechen gegenüber Frauen werden von Zuwanderer begangen , meist aus religiösen und familieren Gründen,
Auch Männer werden von Frauen unterdrückt und gedemütigt,leider haben diese keinen Vorsprecher,jeder ist seines Glückes Schmied.