Männerfreundschaft
Vortragsabend mit Wolfgang Schieder zum Thema „Adolf Hitler und Benito Mussolini. Inszenierung einer politischen Freundschaft“ in Brixen.
Das Kompetenzzentrum für Regionalgeschichte der Freien Universität Bozen und der Kulturverein „heimat Brixen/Bressanone/Persenon“ beleuchten in einem Vortragsabend mit Professor Wolfgang Schieder die „Männerfreundschaft“ zwischen Adolf Hitler und Benito Mussolini. Die Veranstaltung findet am Dienstag, 18. Februar, ab 20 Uhr im Adrian–Egger–Saal, Große Lauben 14, in Brixen statt und wird vom Historiker Hans Heiss moderiert.
Adolf Hitlers Weg an die Macht ist schon oft beschrieben worden. Kaum beachtet wurde jedoch bisher, dass er sich dabei in starkem Maße an der Figur Benito Mussolinis orientierte. Gerade in Zusammenhang mit seinem Verzicht auf Südtirol spielt diese Verbindung eine große Rolle. Hitler trat beharrlich und gegen einigen Widerstand in den eigenen Reihen dafür ein, Südtirol Mussolini als eine Art Morgengabe zu überlassen, um in Kompensation für diesen Verzicht einen ‚Anschluss‘ Österreichs auf Südtirol zu erreichen – ein Ziel, das er dann 1938 tatsächlich erreichte.
Der faschistische Diktator war Hitlers großes Vorbild, an dem er lebenslang festgehalten hat, auch dann noch, als er selbst an die Macht gekommen und Mussolini von ihm abhängig geworden war. War der Duce bis 1933 der politische Mentor des Führers, so verkehrte sich ihr Verhältnis danach in ihr Gegenteil. Mussolini rief im November 1936 die ‚Achse Berlin-Rom‘ aus, weil sich abzeichnete, dass Hitler zum politischen Dominator ihrer Beziehung würde, er aber zumindest an dem Anspruch politischer Parität festhalten wollte.
Die „Freundschaft“ zwischen Hitler und Mussolini hatte keinen wirklich persönlichen Charakter. Es handelte sich um eine öffentliche Inszenierung zu politischen Zwecken, die eine neue Politik faschistischer Prägung repräsentieren sollte. Hitler hat sich zwar mit Mussolini 17 Mal persönlich getroffen, darunter allein 13 Mal während des Weltkrieges. Alle Treffen der beiden faschistischen Diktatoren hatten jedoch offiziellen Charakter.
Über Ursachen, Verlauf und Ausdrucksformen dieser „Männerfreundschaft“ wird Wolfgang Schieder in seinem Vortrag in Brixen referieren. Der emeritierte Professor für Neuere und Neueste Geschichte ist ein profunder Kenner der deutsch-italienischen Beziehungen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Von 2009 bis 2012 war er Vorsitzender der Deutsch-Italienischen Historikerkommission. Seit 2013 ist er Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirates des Kompetenzzentrums für Regionalgeschichte der Freien Universität Bozen.
Der Vortragsabend mit Wolfgang Schieder „Adolf Hitler und Benito Mussolini. Inszenierung einer politischen Freundschaft“ findet am Dienstag, den 18. Februar um 20 Uhr im Adrian-Egger-Saal in Brixen statt. Der Historiker Hans Heiss führt in das Thema ein und moderiert de
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