Das SVP-Casting
Die SVP macht aus der (Kandidaten-)Not eine Tugend: Zu den Basiswahlen in den meisten Gemeinden kann jeder hingehen und jeden Bürger aus der Gemeinde vorschlagen.
von Matthias Kofler
Stefan Premstaller blickt voller Vorfreude auf die am 16. Februar stattfindenden SVP-Basiswahlen für die Gemeindewahlen: „Wir legen den Wählern keine fertigen Kandidatenliste vor, sondern lassen die Leute schon bei der Erstellung der Listen mitreden“, lobt der SVP-Sekretär.
Statt darüber zu jammern, dass man die Listen nicht voll bekommt, macht die Edelweiß-Partei aus der (Kandidaten-)Not eine Tugend: Zu den Basiswahlen in den meisten Gemeindenkann jeder hingehen und jeden Bürger aus der Gemeinde für die Liste vorschlagen. Insgesamt 55 SVP-Ortsgruppen in 30 Gemeinden halten im Februar Vorwahlen ab.
In sieben Gemeinden – Naturns, Pfalzen, Margreid, Neumarkt, Laas, Graun und Stilfs – geht es darum, den Bürgermeister-Kandidaten zu ermitteln. In den restlichen Gemeinden hingegen findet ein offenes Casting zur Kandidatenfindung statt: Der Wahlzettel ist leer, jeder Bürger ist potentieller SVP-Kandidat. Ein Novum in Südtirol! „Wir haben keinen standardisierten Wahlmodus, sondern lassen den einzelnen Ortsgruppen freie Hand“, so Premstaller.
Nur in zwei Orten – in Naturns und in Onach/St. Lorenzen – sind ausschließlich die Parteimitglieder wahlberechtigt. In den restlichen Ortschaften sind die Wahlen auch für Nicht-Mitglieder offen.
Für eine Öffnung hat sich unter anderem der Unterlandler Bezirksobmann Oswald Schiefer stark gemacht: „Es wäre demokratiepolitisch bedenklich, wenn nur 10 bis 15 Prozent der Bürger entscheiden dürfen, wer Bürgermeister wird“, sagt Schiefer. Auch in seiner Gemeinde Kurtatsch hätten ursprünglich BM-Vorwahlen stattfinden sollen. Diese dürften aber – Stand der Dinge – ins Wasser fallen, heißt es aus der Brennerstraße.
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Kommentare (10)
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pingoballino1955
S V P , geht euch die Luft aus??? jetzt kommt die Retourkutsche für eure Skandale und Skandälchen und Vertuschungen!
george
man soll nicht den Tag vor dem Abend loben: Die SVP-Schafe laufen dem Wolf immer noch in die Fänge.
sepp
Jo jo wos will man tien wen die partei kartl besitzer fahlen in einer gemeinde zählen für mi fähige leute nett parteien
vintschger
Und in Mals? Vorzeigegemeinde in Sachen Direkte Demokratie entscheiden 21 SVP Mitglieder über den zukünftigen BM!
morgenstern
Der zukünftige Bürgermeister von Mals wird auch weiterhin der sein, der mit der größten Spritzpanzen Phobie.
meintag
Kann nicht sein. Da entscheidet der Oberbauer Noggler. Bauer, Ex Bürgermeister und derzeitiger Landtagspräsident.
meinemeinung
Ja Mals werden Vorwahlen gemacht ,mit 2 SVP BM Kandidaten und man will einen schon vor den Wahlen im Mai abschießen ,es darf nur einer auf die Liste.
Mals und einige Fraktionen haben einen SVP Haufen von weniger als 20 Leute und die sind Demokratisch ,da entscheiden deren 20 Leute wer und wieviel zugelassen werden , aber die Malser sind die Nr. 1 in Direkter Demokratie .
verstehe diese Malser Dolomiten Journalisten nicht ,der hätte in Mals jeden Tag die Zeitung voll zum schreiben ,was da alles abgeht
meintag
Mals hatte schon vor Mehr als 25 Jahren ein Bürgermeisterproblem. Auch damals war die Stimmung „vergiftet“.