„Brauchen mehr Erntehelfer“
Noch nie gab es so viele Beschäftigte in der Landwirtschaft wie im letzten Jahr. Von Juli bis Dezember meldeten die heimischen landwirtschaftlichen Betriebe knapp 13.000 Beschäftigte, was einem Zuwachs gegenüber dem Vorjahr von über 11 Prozent entspricht.
Die landwirtschaftlichen Betriebe stellen nicht nur hochwertige Lebensmittel her bzw. verarbeiten diese weiter, sondern sind auch ein immer wichtigerer Arbeitgeber. Von August bis Oktober, im Wesentlichen also zur Erntezeit, meldeten die heimischen Betriebe 16.396 Beschäftigte, die im Durchschnitt 31 Tage gemeldet waren. Damit war die Beschäftigung auf einem neuen Rekordstand. Auffallend ist – mit einem Plus von knapp 28 Prozent – der deutliche Anstieg an Arbeitnehmerinnen in der Landwirtschaft.
Auf das Halbjahr berechnet waren in Südtirols landwirtschaftlichen Betrieben laut der Beobachtungsstelle für den Arbeitsmarkt – bereinigt – 12.817 Arbeiterinnen und Arbeiter zwischen Juli und Dezember beschäftigt.
Das entspricht einem Anstieg gegenüber 2018 von 11,1 Prozent. Damit ist die Zunahme der Zahl der Beschäftigten in der Landwirtschaft deutlich höher als der Schnitt aller Sektoren (+ 2,3 Prozent). Deutlich hinter der Landwirtschaft liegen auch das Gastgewerbe (+ 4,1 Prozent) und die Bauindustrie (+ 3,8 Prozent).
„Die Zahlen zeigen, dass die Landwirtschaft auch als Arbeitgeber an Bedeutung gewinnt. Zwar beschränken sich viele Beschäftigungsverhältnisse auf die Ernte. In vor- und nachgelagerten Sektoren, in den Genossenschaften und in größeren Betrieben, finden aber immer mehr Menschen z. T. auch hochqualifizierte ganzjährige Jobs“, erklärte Bauernbund-Direktor Siegfried Rinner.
Der Trend zu mehr Arbeitskräften in der Landwirtschaft dürfte auch in den nächsten Jahren anhalten. Dafür gibt es mehrere Gründe: So werden etwa im Obstbau die Erntefenster immer kürzer, was bedeutet, dass in immer kürzerer Zeit die Ernte eingebracht werden muss. Zudem steigen die Qualitätsanforderungen des Marktes, weshalb bei der Ernte noch sorgfältiger gepflückt werden muss, was mehr Zeit beansprucht. Und nicht zuletzt steigt die Zahl der angebauten Sorten, was ebenfalls den Einsatz von mehr Erntehelfern nötig macht.
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