Verprügelter Taxifahrer
Ein Taxifahrer aus Deutschnofen wurde am vergangenen Samstag von zwei Fahrgästen verprügelt und in den Straßengraben geworfen. Die Aggressoren, zwei Veroneser, sind identifiziert.
Von Thomas Vikoler
Taxifahrer, das ist keine Neuheit, leben gefährlich. Besonders in den Nachtstunden, wenn Betrunkene ihre Dienste in Anspruch nehmen.
Oswald Mittermair hatte nicht den Eindruck, dass die beiden Männer, die er am vergangenen Samstagabend von Obereggen nach Bozen bringen sollte, betrunken waren.
„Sie wirkten aber, bereits als sie mich anriefen, ziemlich aggressiv“, berichtet der Taxi-Unternehmer aus Deutschnofen. Was dieser später auf der Landesstraße in der Nähe von Eggen erlebte, ging weit darüber hinaus: Oswald Mittermair wurde von den beiden Männer, ca. 30 und 45 Jahre alt, beschimpft, verprügelt und in den Straßengraben geworfen.
Er wurde am späten Samstagabend mit einer Schnittwunde im linken Ringfinger und Rückenschmerzen ins Bozner Krankenhaus gebracht, wo er sich gestern Nachmittag weiterhin befand. „Ich muss einige Untersuchungen machen und ein Korsett tragen, dann darf ich nach Hause“, sagte der Taxifahrer zur TAGESZEITUNG.
Wie kam es am Samstagabend zu der Gewaltattacke gegen ihn?
Oswald Mittermair traf bald nach dem Anruf in Obereggen ein. Die beiden Männer, die ihn während der Fahrt dorthin mehrmals anriefen und ihn zur Eile drängten, stiegen ein und wollten zur Autobahnausfahrt Bozen Nord gefahren werden.
Über den Fahrpreis unterhielt man sich während der Fahrt. Der Taxi-Unternehmer nannte 60 Euro als Tarif, die beiden Fahrgäste erklärten, sie würden höchstens 40 Euro zahlen. Oswald Mittermair sagte, dass das nicht ginge und legte ein Wendemanöver ein: Bei der Tankstelle in Birchabruck kehrte er mit seinem Neun-Sitzer-Wagen um und fuhr zurück in Richtung Obereggen.
Kurz vor Eggen wurde der Taxifahrer, wie er in seiner Anzeige vor den Carabinieri Deutschnofen zu Protokoll gibt, von einem der beiden Fahrgäste beschimpft und schließlich tätlich angegriffen. Beide Männer – einer saß auf dem Beifahrersitz, der andere auf der Rückbank – hielten ihn gewaltsam fest. Mittermair wehrte sich, indem er einen Pfefferspray, den er immer bei sich hat, einsetzte. Das Gefecht verlagerte sich ins Freie. Dort hätten ihn beide Männer verfolgt und in den Straßengraben gestoßen, heißt es in der Anzeige.
Zu Hilfe kamen dem Taxifahrer aus Deutschnofen schließlich zwei Männer und zwei Frauen, die aus einem hinter dem Taxi fahrenden Wagen ausstiegen. Diese verständigten die Carabinieri und hielten die beiden Fahrgäste fest, bis diese eintrafen.
Die Aggressoren wurden als Männer aus der Provinz Verona identifiziert und in die Carabinieri-Kaserne von Deutschnofen gebracht. Sie waren bereits zuvor im Skigebiet Obereggen als Teil einer Bus-Reisegruppe unangenehm aufgefallen.
„Bisher war ich immer in der Lage, mich gegen aggressive Fahrgäste zu wehren. So etwas wie am Samstagabend ist mir bisher nicht passiert“, sagt Oswald Mittermair am Telefon vom Krankenbett aus.
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Kommentare (4)
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pingoballino1955
Die werden sicher „auf freiem Fuss“angezeigt,und passieren tut dann nichts,oder wenig!