Hotel Paradiso
Ein ganzer Theaterabend, an dem nicht gesprochen wird, wie kann das funktionieren? Das Ensemble Familie Flöz schöpft alle Möglichkeiten der Schauspielkunst voll aus: Das Spiel mit Masken, eindeutige Gestik und Bewegung, Pantomime und Artistik, Clownerie und Tanz.
Ohne ein einziges Wort führt die Familie Flöz durch eine komplexe Geschichte über ein Geschwisterpaar, das sich nach dem Tod des Familienoberhauptes einen Machtkampf über die Führung des „Hotel Paradiso“ – eine kleine Kurpension in den Bergen, die ihre besten Zeiten längst hinter sich hat – liefert. Das Sagen hat allerdings immer noch die herrische alte Mutter, die weitaus rüstiger ist, als ihr Gehstock vermuten lässt. Schließlich sind da auch noch das diebische Zimmermädchen und der Koch, der mit blutverschmierter Schürze in seinem Keller alles in Stücke metzelt, was ihm vor die Säge kommt. Als dann auch noch die erste Leiche auftaucht, scheint das Hotel endgültig unterzugehen.
Es sind die Gefühle wie Liebe, Eifersucht, Neid, Habsucht und Trauer, die die Figuren im „Hotel Paradiso“ umtreiben. Das alles wird nur mit Körpersprache ausgedrückt, denn die Masken der Familie Flöz spiegeln archetypische Charaktere überzeichnet wider, sind aber starr und die Schauspieler sprechen nicht. So ist es wohl nur eingebildet, das Schimpfen und Schreien, das Lachen und Weinen, das dem Publikum nach der Vorstellung noch in den Ohren klingt.
Die Gastspiele der Familie Flöz finden am Mittwoch, 5. Februar im Forum in Brixen, am Donnerstag, 6.Februar im Stadttheater Meran und am Freitag, 7. Februar im Kulturhaus „Karl Schönherr“ in Schlanders statt. Aufführungsbeginn ist jeweils um 20 Uhr; kostenlose Einführungen um 19.15 Uhr.
Karten im Südtiroler Kulturinstitut, Infos unter 0471 313800, im Internet: www.kulturinstitut.org
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