„Der Brexit hilft uns“
Der Brexit beflügelt die Selbstbestimmung, glaubt die Süd-Tiroler Freiheit. Die doppelte Staatsbürgerschaft rette die Nordiren.
Zu welch schwerwiegenden Folgen es für eine Minderheit führen kann, zu einem fremdnationalen Staat zu gehören, würden heute die Schotten und Nordiren zu spüren bekommen, wenn Großbritannien um Mitternacht die EU verläßt, so schreibt die Süd-Tiroler Freiheit in einer Aussendung.
Sowohl Schottland als auch Nordirland hatten sich mehrheitlich für den Verbleib in der EU ausgesprochen und seien nun gezwungen ohnmächtig dabei zuzusehen, wie sie gegen ihren Willen die EU verlassen müssen. „Der Ruf nach Selbstbestimmung wird in diesen Regionen daher immer lauter und wird sich auch auf andere Minderheitenregionen in Europa auswirken, denn keine Autonomie kann die Freiheit ersetzen“, so der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll.
Sven Knoll weiter:
„Als Schottland 2014 ein Selbstbestimmungsreferendum durchgeführt hat, wurde dies von den Gegnern der Selbstbestimmung als antieuropäisch abgestempelt und den Schotten sogar mit einem Rauswurf aus der EU gedroht. Nun zeigt sich, dass die wahren Europäer nicht jene sind, die an willkürlich gezogenen Staatsgrenzen festhalten, sondern jene, die an ein echtes Europa der selbstbestimmten Völker und Region glauben.
Die EU wird sich in den nächsten Jahren immer öfters mit Selbstbestimmungsforderungen konfrontiert sehen, denn der Brexit führt den Minderheitenregionen deutlich vor Augen, dass nur die Unabhängigkeit vor Fremdbestimmung schützen kann. Dies gilt auch für Südtirol, denn mit Italien ist unsere Zukunft nicht sicher..
Wie wichtig doppelte Staatsbürgerschaften für einen gut funktionierenden Minderheitenschutz sind, zeigt sich in diesen Stunden in Nordirland, dessen Bürger durch das Karfreitagsabkommen das Recht auf eine irisch-britische Doppelstaatsbürgerschaft haben und somit auch nach dem Brexit EU-Bürger bleiben. Die doppelte Staatsbürgerschaft erweist sich somit als Rettungsanker für die Bürger in Nordirland und macht damit deutlich, wie wichtig die doppelte Staatsbürgerschaft auch für den Minderheitenschutz in Südtirol ist.“
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Kommentare (14)
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erich
Das einzige gute an den Aussendungen von Knoll ist, dass er trotz allem nicht über die 2% Wahlergebnis hinauskommt, der Nachteil, dass er vom Steuerzahler erhalten werden muss.