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Der Wald

Roberta Segata, HERE WE ARE

Die Kulturzeitschrift Kulturelemente hat in den Wald gerufen und vielfach haben Stimmen daraus geantwortet. Aus der ursprünglich geplanten Einzelheft ist die Doppelnummer 149/150 entstanden, die im Rahmen der Bücherwelten am Freitag, 7. Februar um 18 Uhr im Bozner Waltherhaus bei einer Podiumsdiskussion mit Ariana Benedikter, Roberta Segata und Sebastian Mayrgündter vorgestellt wird.

Bei dem von Martin Hanni moderierten Gespräch werden unterschiedlichste Stimmen zum Wald vereint, die allesamt sich auch in der Druckausgabe der Kulturelemente wiederfinden.

Roberta Segata aus Cavalese hat den Sturm Vaia am 29. Oktober 2018 hautnah miterlebt. Wie sie Tags darauf aus dem Fenster blickte war nichts mehr so wie vorher: In der Nacht hat der Sturm mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 200 km/h Millionen Kubikmeter Holz  zu Boden gerissen. Segata hat daraufhin die beschädigten Wälder besucht und ist mit ihrer Fotokamera einen sensiblen Dialog mit den Bäumen eingegangen. Ausschnitte aus ihrer Recherche sind aktuell unter dem Titel HERE ARE WE im Foto.Forum in Bozen zu sehen und werden auch in der Galerie der Kulturelementegezeigt. Sie wird über ihre Erfahrungen und ihr Rechercheprojekt sprechen.

Die Studentin Ariane Benedikter hingegen setzt sich seit geraumer Zeit bei Plant-for-the-Planet ein und ist deren Botschafterin, wofür ihr vom italienische Präsident Sergio Mattarella der Preis Alfiere della Repubblica verliehen wurde. Sie fühlt sich seit Kindertagen zu den Bäumen hingezogen und schäätzt den Wald als Quelle von Ruhe und Inspiration außerordentlich. Mit Plant-for-the-Planet ruft sie zum Pflanzen von Bäumen auf. Im Gespräche berichtet sie von ihrem Aktivismus und ihren persönlichen Erfahrungen im Wald.

Eine ganz andere Stimme und Position zum Wald nimmt Sebastian Mayrgündter, Leiter der Civil Protection & Alpine Safety im NOI Techpark, ein. Laut ihm ist ein zeitgemäßer und wirkungsvoller Schutz vor Naturgefahren heutzutage nur mit digitalen Mitteln zu gewährleisten. Digitalisierung und Klimawandel sind die größten Herausforderungen für die Menschen am Berg und können nur in der Wechselwirkung zwischen Mensch – Berg – Technologie angegangen werden. Vor allem beschäftigt er sich in seiner Arbeit mit der Wirkungen des Waldes zum Schutz vor Sturzprozessen, Lawinen und Wildbachprozessen und somit auch mit den Auswirkungen von „Vaia“.

Die Kulturelemente 149/150 versammeln zu den genannten drei Autor*innen auch fundierte Beiträge von Spezialisten wie etwa Florian Blaas, der eine Genealogie der Beziehung zwischen Wald und Mensch wagt. Mauro Sperandio hingegen begeht mit sieben Persönlichkeiten, unter anderem der Dichterin Roberta Dapunt, dem Geigenbauer Riccardo Bergonzi und dem Sternekoch Giulian Baldassari, den Wald und sammelt deren Eindrücke. Anna Quinz hat zum Wald Daniela Berta und Andrea Lerda vom Museo Nazionale della Montagna in Turin befragt, die gerade die Ausstellung „Tree Time“ ausrichten. Ins Hotel Amazonas von Margareth Kaserer am Ritten ist  Judith Welter als Kuratorin in Residence und ihres Zeichens Direktorin des Kunsthaus Glarus, vorgedrungen  und berichtet unter anderem von einer Begegnung mit einer Schlange. Die Rubrik  SAVANNEN der Südtiroler Autorinnen und Autorenvereinigung wiederum bespielt Autorin Christa Issinger mit Gedichten. Abgerundet wird die Ausgabe mit Foto von künstlerischen Projekten bei Dolomiti Contemporanea, die sich allesamt mit Vaia auseinander gesetzt haben.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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