Background checks
Eine politische Rede wird zum Material für sinfonische Musik: Unter der Leitung von Marco Angius spielt das Haydn Orchester „Background checks“ von Fabio Cifariello Ciardi im Konzerthaus Bozen.
Am 28. Januar leitet Marco Angius das Haydn Orchester im Konzerthaus Bozen. Im Mittelpunkt des Programms stehen Werke, die nachträglich für Orchester arrangiert wurden. Der Abend beginnt mit der 1899 in einer Klavierfassung entstandenen und 1910 orchestrierten „Pavane pour une infante défunte“ von Maurice Ravel. Darauf folgen vier, ebenfalls von Ravel orchestrierte, Klavierstücke von Robert Schumann aus dem Zyklus „Carnaval“, das von Richard Wagner für Solo-Violine und ein kleines Instrumentalensemble arrangierte Lied „Träume“ aus dem 1857 und 1858 entstandenen Wesendonck-Liedern sowiedas 1870 uraufgeführte „Siegfried-Idyll“, das Wagner seiner Frau Cosima gewidmet hatte.
Das Konzert endet mit dem von der Stiftung Haydn in Auftrag gegebenen Komposition „Background checks“ von Fabio Cifariello Ciardi. Am 27. Januar ist das Haydn Orchester – im Rahmen der Reihe Musik Meran“ – im Kurhaus zu hören. Das Programm ist – bis auf Background checks“, das in Bozen uraufgeführt wird – identisch“. Der musikalische Abend in Meran endet mit Ludwig van Beethovens 7. Sinfonie. Beide Konzerte beginnen um 20 Uhr.
Der 1960 in Rom geborene Fabio Cifariello Ciardi studierte Komposition und elektronische Musik, woran sich Meisterkurse bei Franco Donatoni an der Accademia Nazionale di Santa Cecilia in Rom und bei Tristan Murail und Philippe Manoury am ircam in Paris anschlossen. Er komponiert sowohl für traditionelle Instrumente als auch elektroakustische Musik. Mehrere seiner Werke wurden in internationalen Wettbewerben ausgezeichnet. Am 5. Januar 2016 hielt Barack Obama im Weißen Haus eine Fernsehansprache über Kontrollmaßnahmen beim Verkauf von Schusswaffen anlässlich der Ermordung von zwanzig Kindern und sechs Erwachsenen in der Sandy Hook Elementary School in Newtown, Connecticut. Der Komponist schreibt über sein Werk: „Background checks verstärkt die Stimme des Präsidenten und projiziert die Nuancen, die rhythmische Spannung und die Pausen seiner Rede ins Orchester.
Marco Angius gilt als Spezialist für zeitgenössische Musik. Er dirigierte zahlreiche bedeutende Orchester und leitete Opernaufführungen wie „Aquagranda „am Teatro La Fenice in Venedig für die er in der Saison 2016/17 mit dem Premio Abbiati ausgzeichnet wurde, Er ist zudem Gründer des Ensemble Algoritmo, mit dem er für die Aufnahme von „Mixtim“ von Ivan Fedele den Schallplattenpreis Amadeus 2007 für die Einspielung des Jahres erhielt. Seit 2008 leitet er die Abschlusskonzerte bei den Kompositionskursen an der Accademia Nazionale di Santa Cecilia. Er ist Chefdirigent des Ensemble Bernasconi an der Accademia Teatro alla Scala, in Mailand. Seit 2015 ist er außerdem künstlerischer und musikalischer Leiter des Orchestra di Padova e del Veneto, mit dem er eine Aufnahme von Beethovens Sinfonien herausbrachte .
Das Konzert wird am Dienstagabend, den 28. Januar im Hörfunk von Rai Südtirol live übertragen.
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