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Tradition als Material: Wie Künstler erben

Stephan Schmidt-Wulffen: Politische Katastrophen wie der Holocaust motivierten Künstler erst in der sogenannten Nachmoderne, das Erinnern als eine Kulturtechnik zu thematisieren.

Welche Relevanz hat künstlerische Arbeit für ein gewandeltes Verständnis von Kulturerbe? Darüber spricht Stephan Schmidt-Wulffen am 21. Jänner ab 18 Uhr im Rahmen des Studium Generale. 

 „Alter Ego. Wie aus leben Erbe wird“ heißt eine öffentlich zugängliche Vortragsreihe im Rahmen des Studium Generale der Freien Universität Bozen. Am Dienstag, den 21. Jänner 2020, bringt der ehemalige Dekan und Professor der Fakultät für Design und KünsteStephan Schmidt-Wulffen den Aspekt der modernen Kunst in die Betrachtungen von Kulturerbe ein. Die steht mit Tradition und Erbe tendenziell auf Kriegsfuß und hält es mehr mit der Zukunft. Politische Katastrophen wie der Holocaust motivierten Künstler erst in der sogenannten Nachmoderne, das Erinnern als eine Kulturtechnik zu thematisieren. Weil die Idee des Künstlers als visionärem Schöpfer an Legitimation verloren hat, wird das Zitat bereits vorhandener Bilder zur entscheidenden künstlerischen Methode. Im Zirkulieren solcher Motive inszenieren Künstlerinnen und Künstler heute eine andere Art von Zeitlichkeit, die ein verdinglichtes Erbe durch vitale Prozesse zu ersetzen sucht. Der Vortrag prüft diese Formen künstlerischer Arbeit auf ihre Relevanz für ein gewandeltes Verständnis von Kulturerbe.

Stephan Schmidt-Wulffen studierte Sprachwissenschaft, Philosophie und Kommunikationsdesign. Von 1982 bis 1992 war er als freier Journalist und Kunstkritiker, von 1992 bis 2000 als Direktor des Kunstvereins in Hamburg tätig und lehrte an der dortigen Hochschule. Nach einer Gastprofessur 2000/01 an der Columbia University in New York Citywar er von 2002 bis 2011 Rektor der Akademie der bildenden Künste Wien und von 2011 bis 2016 Rektor der New Design University St. Pölten. Seitdem lehrt er als Professor an der Fakultät für Design und Künste der Freien Universität Bozen und an der Zeppelin Universität in Friedrichshafen. Von 2016 bis 2019 war er Dekan der Fakultät für Design und Künste in Bozen.

Sein Vortrag zum Thema „Tradition als Material: Wie Künstler erben“ findet am 21. Jänner ab 18 Uhr im Hörsaal C3.06 am Campus Bozen der unibz statt. Die Veranstaltung der Plattform Kulturerbe und Kulturproduktion und Fakultät für Design und Künste im Rahmen des Studium Generale ist öffentlich zugänglich.

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