Nogglers Abgang
Noch ein überraschender Bürgermeister-Abgang im Vinschgau: Heinrich Noggler, Bürgermeister von Graun, kandidiert am 3. Mai nicht mehr. Er wird wieder als Oberschullehrer arbeiten.
von Karin Gamper
Nach dem angekündigten Rückzug des Malser Bürgermeisters Ulrich Veith verzeichnet der Obere Vinschgau einen weiteren überraschenden Abgang. Heinrich Noggler, Bürgermeister von Graun, kandidiert bei den kommenden Gemeinderatswahlen am 3. Mai nicht mehr.
„Zehn Jahre sind genug, ich habe diese Zeit genossen, aber auch viel zurückgesteckt und möchte jetzt mehr Freiraum für meine Familie haben”, bestätigt Noggler auf Anfrage. Er wird auch nicht mehr als einfacher Gemeinderat zur Verfügung stehen. Der Bürgermeister kehrt der Politik den Rücken und wird wieder Vollzeit als Oberschullehrer arbeiten.
Damit verlässt der Grauner Bürgermeister die Bühne in einer heißen Phase: das Kaunertal-Projekt in der Fraktion Langtaufers schlägt weiter hohe Wellen und auch beim Neubau der Weißkugelhütte ist alles wieder offen, nachdem die Eigenverwaltung jetzt doch wieder für den bisherigen Standort eintritt.
Heinrich Noggler will das nicht so stehen lassen. Er sagt: „Beim Kaunertal-Projekt hat die Gemeinde ihren Teil geleistet, jetzt ist die Landesregierung am Zug und ich hoffe sehr, dass sie bald eine Entscheidung fällt, damit dieses Thema nicht zu sehr in den Wahlkampf hineingetragen wird”. Zur Weißkugelhütte dagegen meint Noggler: „Wenn die Fraktion für den alten Standort ist, dann wird sich der Gemeinderat noch einmal mit dieser Frage auseinandersetzen”.
Der Bürgermeister ist insgesamt zufrieden mit dem Geleisteten: „Wir haben die Fusion Schöneben-Haideralm verwirklicht, den Abbau der Windräder auf der Malser Haide durchgesetzt und dadurch erwirkt, dass das Land im Tal generell Windräder verbietet, wir haben erreicht, dass die Interconnector-Linie unterirdisch verlegt wird und dass die Glaserfaserkabel bis auf den letzten Hof reichen”. Ein wichtiges Projekt sei nun die Neugestaltung des Turmareals, das jetzt die nächste Regierung weiter verfolgen müsse.
Im Vinschgau hat die Ankündigung vom Rückzug Nogglers für große Überraschung gesorgt. Selbst ranghohe Vinschger SVP-Vertreter hatten nicht damit gerechnet. Doch der Bürgermeister von Graun zieht einen definitiven Schlussstrich: „Es war eine interessante Zeit und es war mir eine Ehre Bürgermeister zu sein, aber jetzt ist es genug und es sollen neue Kräfte an die Reihe kommen”.
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Kommentare (8)
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leser
Der beste satz neue kräfte sollen zum zuge kommen was auch immer das heisseb mag
brutus
Did zunehmende Polarisierung, auch in den Gemeinden, fordert seine Opfer!
meinemeinung
Noggler ist zwar nicht so Stey lisch angezogen wie Veith, aber wenn´s heiß wir , haben beide nicht den Mumm ,weiter zu machen und hinterlassen alles wie der Tiroler sagt “ in Dr …und Spe…
bernhart
Er war Mitverantwortlich, dass die Windkrafträder abgebaut wurden,dafür können wir nicht dankbar sein,wie alle gut Bürgermeister von Unweltfreundlicher Energie reden und diese zerstören oder nicht nutzen. Noggler bist sicher ein guter Lehrer aber für die Wirtschaft warst du der Stillstand.Es gibt sicher wenige die nachtrauern.
morgenstern
Nichts kann darüber hinwegtäuschen dass BM Noggler maßlos überfordert war mit diesem Job, deshalb sollte man das Thema abhacken und nach vorne schauen.
Noch an Popst gibs wieder an Popst.