Magdas Angebot
ArbeitnehmerInnen-Chefin Magdalena Amhof will Müttern (und Vätern) beim Wiedereinstieg ins Berufsleben helfen. Ihr Rezept: Gezielte Weiterbildungskurse und lebensbegleitendes Lernen.
von Matthias Kofler
Magdalena Amhof schickt voraus, dass ihr der Wiedereinstieg von Müttern und Vätern ins Berufsleben immer schon am Herzen lag. „Viele Frauen und vermehrt auch Männer unterbrechen ihre Berufstätigkeit, um ihre Kinder oder zu pflegende Angehörige zu betreuen. Diese Auszeit zieht sich oft über mehrere Jahre hin und ein Wiedereinstieg in den Beruf wird zu einer großen Herausforderung“, weiß die Vorsitzende der SVP-ArbeitnehmerInnen.
Grund dafür seien oftmals große Selbstzweifel der betroffenen Mütter (und Väter): „Diese Frauen und Männer fragen sich: Kann ich mir das zutrauen? Kann ich noch mit den Jungen mithalten?“, sagt Amhof. Diese Zweifel sind nachvollziehbar: Die Arbeitswelt entwickelt sich schnell – in nahezu allen Bereichen gibt die rasante digitale Entwicklung das Tempo vor.
Berufsbilder und Tätigkeitsprofile verändern sich ständig. „Besonders für Berufsrückkehrende zeigt sich die Arbeitswelt dann oft als unerbittliches Schreckgespenst. Ihnen bleibt oft keine andere Wahl als der Sprung ins kalte Wasser. Entmutigung und Selbstzweifel sind die Folgen, bis hin zur Kündigung, nicht selten auch zur Depression oder sozialen Verarmung“, schildert die SVP-Politikerin. Mit einem Beschlussantrag, der in der kommenden Woche im Landtag behandelt wird, will Magdalena Amhof den betroffenen Müttern (und Vätern) gezielt unter die Arme greifen. Ihr Rezept: Gezielte Weiterbildungskurse und lebensbegleitendes Lernen. „In einer intensiven Lebensphase, in der die Familie im Mittelpunkt steht, fehlt oft die Zeit zur Weiterbildung und der Beruf mit seinen Anforderungen bleibt auf dem Abstellgleis“, erläutert die ArbeitnehmerInnen-Chefin.
Der Wiedereinstieg biete allerdings große Chancen zur fachlichen und persönlichen Weiterentwicklung und müsse deshalb entsprechend unterstützt werden. Neben der finanziellen Unabhängigkeit, der wirtschaftlichen Absicherung der Familie oder der Vermeidung von Altersarmut, bringe diese Entscheidung genauso interessante Perspektiven für die persönliche Entwicklung mit sich und trage zur Stärkung des Selbstwertgefühls bei, ist Amhof überzeugt. Die Mutter einer zweijährigen Tochter kommt selbst aus der Weiterbildungsbranche und hat vor ihrer Kandidatur für den Landtag ihre Arbeitsstelle gekündigt. Sie spricht also aus eigener Erfahrung. Der Antrag, den sie gemeinsam mit ihrem Kollegen Helmut Tauber ausgearbeitet hat, sieht zielgruppenspezifische Fort- und Weiterbildungsangebote für Wiedereinsteiger/innen vor, die vom ESF finanziert und vom KVW, den Berufsschulen und anderen Vereinen organisiert und durchgeführt werden sollen.
„Bis vor einigen Jahren gab es in Südtirol mehrere interessante und zielgruppenspezifische Angebote für Wiedereinsteiger/innen“, erinnert Amhof. Da im Zuge des Skandals um die Verwendung von ESF-Fördergeldern seit einigen Jahren keine Mittel mehr zur Verfügung stehen, wurden sämtliche Kurse bis auf Weiteres gestrichen. In enger Absprache mit der Europaabteilung des Landes konnte die SVP-Abgeordnete erreichen, dass der Geldhahn wieder aufgedreht wird. In Kürze startet der Aufruf zur neuen ESF-Förderperiode.
Als Berufsbilder, die bei den Kursen angeboten werden, nennt Amhof Bürofachfrau, Buchhalterin, Rezeptionistin und Servicefachfrau – Fachkräfte, die der Arbeitsmarkt dringend benötigt. Die Kurse könnten auf MigrantInnen ausgeweitet werden, betont die SVP-Abgeordnete. Das Angebot stehe freilich auch den Vätern offen, die sich nach der Vaterschaft nach einem Arbeitsplatz mit anderem Stundenplan oder nach einer anderen Herausforderung umsehen.
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Kommentare (2)
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Wenn das Geld hinten und vorne nicht reich, stellt sich die Frage bzgl. Wiedereinstieg und schaff ich das gar nicht. Wenn das Amhofs Visionen für die Arbeitnehmer sein sollen, kann sie gleich zusammenpacken.