Die CGIL-Bilanz
Auf der traditionellen Pressekonferenz zu Beginn des Jahres hat der AGB/CGIL Bilanz über die durchgeführten Initiativen gezogen und die künftigen Tätigkeiten erläutert.
Verträge, Sozialstaat und Wohnkosten: Dies sind die Themen, auf die sich der AGB/CGIL im Jahr 2020 konzentrieren wird. Auf der traditionellen Pressekonferenz zu Beginn des Jahres hat die Gewerkschaft, die mehr als 38.000 Mitglieder zählt, Bilanz über die durchgeführten Initiativen gezogen und die künftigen Tätigkeiten erläutert.
HAUSHALT – Für den AGB/CGIL war 2019 das Jahr, in dem der soziale Dialog gestärkt wurde. Die Debatte über den Landeshaushalt der Provinz führte zu einem wichtigen Dokument zwischen den Sozialpartnern, welches dann der Politik zu einigen Themen, wie z.B. IRAP-Steuer, vorgelegt wurde. Das Ergebnis ist eine Passage im Provinzhaushalt, die die Rolle der Verträge, die zwischen den repräsentativsten Organisationen abgeschlossen werden, verstärkt. Das Dokument beinhaltet auch die Verpflichtung, in kurzer Zeit einen Vorschlag zur Verbesserung des Lohnniveaus und zur Senkung der Wohnkosten auszuarbeiten. Dies ist Teil einer umfassenderen Strategie, mit dem Ziel die Kaufkraft von Löhnen und Renten zu stärken.
ZIELE – Auf nationaler Ebene gibt es ein starkes Engagement für die ökologische Umstellung der Wirtschaft und dies spiegelt sich auch symbolisch im Mitgliedsausweis 2020 wider: „Umwelt und Arbeit“.
Der AGB/CGIL ist von der Notwendigkeit überzeugt, die nationalen Tarifverträge zu stärken und will die darin vorgesehenen Möglichkeiten für Verhandlungen auf der betrieblichen und territorialen Ebene nutzen. Darüber hinaus sollten alle Potenziale, die sich aus der Autonomie ergeben, bei Themen wie Sozialwohnungen, Sozialhilfe und Gesundheitsversorgung genutzt werden.
Die Renten – ein Thema, mit dem wir uns auf nationaler Ebene mit der Regierung befassen – werden wir auch weiterhin im Focus haben. Diese wirken sich auch auf die lokale Realität aus, da eine große Zahl von Menschen betroffen ist (sowohl Beitragszahler als auch Rentenempfänger). Es geht nicht nur um die Interessen der älteren Mitbürger, sondern auch um die Zukunftsaussichten vieler junger Menschen.
In Kontinuität der Vereinbarung zwischen den Arbeitgeberorganisationen wird für 2020 der vordringliche Einsatz im Bereich der Löhne und dem Sozialen liegen. Auch die Bekämpfung von Arbeitsunfällen bleibt ein vorrangiges Thema, welche durch den neuen Fonds, der dank des Engagements der Gewerkschaften eingerichtet wurde, noch verstärkt wird. Das neue Gesetz über den sozialen Wohnungsbau wird eine weitere Herausforderung sein: „Wir erwarten uns eine Diskussion vor der Verabschiedung des Gesetzes und während der gesamten Umsetzungsphase“, so die Generalsekretärin Cristina Masera. Genauso erwartet die Gewerkschaft eine Beteiligung bei der Ausarbeitung des Sozialplans, der in diesem Jahr in Angriff genommen werden soll. Ein besonderer Schwerpunkt ist hier das Thema „Altern zu Hause“, Altersheime und aktives Altern.
Das lebenslange Lernen ist ein weiteres wichtiges Thema in einer produktiven Umstellungsphase, wie wir sie derzeit erleben. In der Diskussion zwischen dem zuständigen Landesamt und den Sozialpartnern gilt es auch zu erörtern, wie Universitätsabgänger und gut ausgebildete Personen in Südtirol gehalten werden können, mit besonderem Augenmerk auf die Berufe im Gesundheitsbereich. Es wird geschätzt, dass in den kommenden Jahrzehnten Zehntausende von Arbeitnehmern fehlen werden, um das derzeitige Produktions- und Wirtschaftssystem aufrecht zu erhalten. Zu diesem Zweck besteht neben den mit dem Ausland konkurrenzfähigen Löhnen, auch ein Bedarf an Wohnraum für Arbeitnehmer die von außen kommen. Es ist außerdem notwendig, mit Investitionen und Anreizen hochqualifizierte Arbeitsplätze zu schaffen, um auch den Herausforderungen im Bereich der neuen Technologien gerecht zu werden. „Wir sind überzeugt, dass die Zusammenarbeit zwischen den Gewerkschaften gute Ergebnisse gebracht hat und weiterhin bringen wird. Unsere Fachgewerkschaften werden sich mit der Erneuerung der Verträge sowohl auf nationaler Ebene, als auch auf Betriebs- und territorialer Ebene befassen. Besondere Aufmerksamkeit braucht es im Bereich der Ausschreibungen von Dienstleistungen, um die Rechte der Arbeitnehmer in diesem heiklen Bereich zu verteidigen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Arbeitssicherheit, besonders, im Bau- und Agrarsektor und die Legalität“, betont Alfred Ebner.
MITGLIEDERWERBUNG – Der AGB/CGIL freut sich, das Jahr 2019 mit 38.700 Mitgliedern abgeschlossen zu haben, einem Zuwachs von 5,5% im Vergleich zum Vorjahr. Interessant ist der Anteil der jungen Leute unter 35 Jahren, der ein Viertel der aktiv Beschäftigten ausmacht. Die Aktiven sind 65% der Mitglieder, mit einem sehr ausgewogenen Verhältnis zwischen Frauen (51%) und Männern (49%).
DIENSTLEISTUNGEN – „Im Jahr 2020 wird der AGB/CGIL weiterhin in seine Dienstleistungen investieren und die Tätigkeit in den verschiedenen Gebieten Südtirols verstärken, auch um auf Gemeindeebene Verhandlungen im Sozialbereich zu führen“, kündigt Fabio Parrichini an. Mit dem Ziel der Verbesserung der Dienstleistungen wird es in Bruneck einen neuen Gewerkschaftssitz geben. Hervorragende Ergebnisse konnten im Hinblick auf die Dienste des AGB/CGIL erreicht werden.
Mehr als positiv war das Jahr 2019 für den Steuerdienst CAAF, der seine Position als marktführender Steuerdienst in Südtirol bestätigen konnte und etwa 34 Tausend Mod. 730 – Erklärungen ausgearbeitet hat. Es wurden mehr als 39 Tausend EEVE/DURP-Meldungen (mit einem Anstieg von 5,13% im Vergleich zum Vorjahr) und mehr als 7 Tausend ISEE Modellen ausgearbeitet. Dieses Jahr bietet der Steuerdienst CAAF den Kunden mit „Digita CGIL“ auch eine eigene App für die Verwaltung der Steuerangelegenheiten.
Auch das INCA-Patronat verzeichnet einen stetigen Anstieg der eigenen Tätigkeit: 2019 wurden 50.762 Gesuche bearbeitet, das sind fast 4.000 mehr als im Jahr 2018, ein Trend, der sich im Laufe der Jahre auch dank der Investitionen in MitarbeiterInnen und Strukturen, wie zum Beispiel dem neuen Sitz in der Romstrasse 52 in Bozen, konsolidiert hat.
Das Streitfragen- und Rechtschutzbüro hat im Jahr 2019 über 2.000 Fälle aus ganz Südtirol bearbeitet.
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