Eugen Gomringer
Am Donnerstag, 30. Jänner ist der Schriftsteller Eugen Gomringer Gast bei der Vortragsreihe artiparlando.
Eugen Gomringer (Cachuela Esperanza, Bolivia,1925) Sohn eines Schweizer Vaters und einer bolivianischen Mutter, ist einer der Begründer der Konkreten Poesie, die es Anfang der 1950er Jahre unternimmt, die Dichtung auf ein neues Fundament zu stellen. Ungefähr zeitgleich verfolgt die brasilianische Dichtergruppe Noigandresum die Brüder de Camposein ähnliches Ziel. Bald folgt ihnen andere Dichter in Schweden, Deutschland, Österreich, in den USA und Japannach. Diese neue Dichtung eliminiert die Syntaxund stellt stattdessen Wörter in Form von Konstellationenzu einander in Beziehung. In diesen Texten sprechen Wörter nicht über Dinge, Vorgänge, Gefühle usw., sondern sie zeigen Sprache als Material, mit dem man konstruieren kann. Sprache nimmt dabei zunehmend Bildcharakteran.
Im Gespräch mit Andreas Hapkemeyer wird Eugen Gomringer von der Situation berichten, die er damals überwinden wollte; von der Überwindung des Ich; von der Rolle der Konkreten Kunst für die Konkrete Poesie; aber auch von der Nähe der neuen Dichtungzu Kunst, Design und Werbung.
Auch die Vortragsreiheartiparlando 2019/2020 kann mit hochrangigen Gästen– Protagonisten und Protagonistinnen der 1950er, 1960er und 1970er Jahre – aufwarten. Das „Leitmotiv“ dieser Begegnungen ist die visuelle Poesie, ein Thema, das sich wie ein „roter Faden“ durch die Ausstellungen und Projekte des Museion zieht. In diesem Sinne sind Eugen Gomringers Arbeiten bis zum 7. Juni 2020 im Museion in der Ausstellung „Intermedia. Archivio di Nuova Scrittura“ zu sehen.
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