Die Unfall-Dynamik
Oberstaatsanwalt Giancarlo Bramante erklärt die nächsten Ermittlungsschritte. Zwei Unfallopfer befinden sich noch in akuter Lebensgefahr.
Die Staatsanwaltschaft Bozen hat nach der Tragödie von Luttach die Ermittlungen aufgenommen.
Staatsanwalt Axel Bisignano hat am Vormittag einen Lokalaugenschein vor Ort vorgenommen und den Unfallhergang anhand der derzeitig vorhandenen Erkenntnisse rekonstruiert.
In einer Aussendung rekonstruiert Oberstaatsanwalt Giancarlo Bramante den Unfall:
„Die Opfer waren allesamt aus einem von Steinhaus (BZ) kommenden in Richtung Süden fahrenden Bus ausgestiegen. Die Stelle befand sich in Oberluttach (BZ) mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 km/h und war beleuchtet; außerdem befindet sich ein Zebrastreifen vor Ort.
Der Busfahrer hat an einer als Bushaltestelle ausgewiesenen Stelle Halt gemacht. Um zu ihrem Hotel zu gelangen, mussten die Opfer die Straße überqueren und einige Schritte in Richtung Norden gehen. Das Unfallauto kam von Süden. Es ist zurzeit nicht klar, auf welcher Höhe der erste Fußgänger erfasst wurde. Anschließend hat der Lenker die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren und ist gegen einen Schotterhaufen auf der rechten Straßenseite geprallt.
Aufgrund der gesamten Unfalldynamik ist von einer erheblichen Übertretung der Geschwindigkeitsbegrenzung auszugehen.
Es wird ein Gutachten zur genauen Feststellung der Geschwindigkeit in Erwägung gezogen.
Das Auto und das Mobiltelefon des Beschuldigten wurden beschlagnahmt und das Beweismaterial wird in den nächsten Tagen ausgewertet werden.“
Bei dem Fahrer wurde ein Alkoholtest mit Alkomat durchgeführt- Der Test hat einen Mindestgehalt von 1,97 g/l Alkohol im Blut ergeben, bestätigt der Oberstaatsanwalt. Es wurde auch eine Blutentnahme im Krankenhaus vorgenommen. Außerdem wurde eine Urinprobe entnommen.
Am Vormittag hat im Krankenhaus Bruneck (BZ) die Leichenbeschau stattgefunden.
Die Todesursachen sind klar und eine Autopsie ist somit nicht notwendig. Sobald die Angehörigen die Opfer erkannt haben, werden die Leichname freigegeben. Zwei weitere Personen befinden sich in akuter Lebensgefahr.
Der Beschuldigte (Stefan Lechner, Anm. d. R.) wurde wegen der Straftat laut Art. 589-bis StGB (Strafgesetzbuch), erschwert durch die Trunkenheit am Steuer und die Mehrzahl der Opfer, mit einer Strafandrohung bis zu 18 Jahren Gefängnis, festgenommen, und befindet sich zurzeit im Krankenhaus von Bruneck.
Sobald wie möglich wird er in das Bozner Gefängnis überstellt. Im Laufe des Montags wird die Staatsanwaltschaft die Bestätigung der Festnahme beantragen. Die Haftüberprüfung findet voraussichtlich am Dienstag oder Mittwoch statt, so Bramante.
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Kommentare (21)
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gerhard
Ein Hass-Kommentar ist mir an dieser Stelle unerklärlich.
Ein junger Mann hat durch ein unfassbares Unglück im Rausch sechs- oder mehr Menschenleben ausgelöscht, deren Familien ins Unglück gestürzt und nicht zuletzt auch sich selbst und seine eigene Familie unsagbarem Leid ausgesetzt..
Da ist doch Bestürzung und Anteilnahme gefragt und sonst gar nichts!!!
andreas
Bezeichnend mit welchem Maßstab Staatsanwalt und Presse Unfälle beurteilen.
Als es vor Jahren auch einen tödlichen Unfall im Ahrntal gab, dauerte es Wochen, bis die Blutwerte veröffentlich wurden, da sie „in ein Labor geschickt werden mussten“ und die Rekonstruktion des Unfalls, wurde auch nicht unmittelbar danach publiziert.
In diesem Fall wird in nicht einmal 24 Stunden eine unvollständige Rekonstruktion, Bild und Namen des Verursachers, Wohnort und Beruf der Mutter publiziert.
Er wurde international zum Abschuss freigegeben, was zu wüsten Beschimpfungen, Morddrohungen und Hass auf ihn und teilweise auch auf die Familie geführt hat.
leser
Anderle
Du musst nicht richter und staatsanwalt spielen
Verfolgt man deine kommentare so gehen diese von anklage und selbstjustiz bis zur inschutznahme
Vielleicht wäre es nicht schlecht mit den eigenen äusserungen selbst an der nase zu zupfen
andreas
Versuche doch bitte vor dem Schreiben zu denken, anstatt wirres und falsches Zeug zu schreiben.
noxxer
Traurig alles!
Spekulation zum Hergang, vielleicht wurde er auch vom Aufblenden des Shuttler-Fahrers geblendet und ist deshalb in die Gruppe geschleudert.