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Die Binnenmarkt-Studie

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Eurochambres hat eine Umfrage zum europäischen Binnenmarkt durchgeführt.  70 Prozent haben erklärt, der Binnenmarkt sei nicht ausreichend integriert.

Eurochambres hat eine Umfrage über den Zustand des europäischen Binnenmarktes lanciert und dabei die Antworten von über 1.100 Unternehmen aus 27 EU-Ländern (Großbritannien ausgenommen) untersucht.

54 Prozent der befragten Betriebe waren Dienstleister, die restlichen 46 Prozent Produktionsbetriebe; 78 Prozent beschäftigen weniger als 250 Mitarbeiter/innen und sind daher als Klein- und Mittelunternehmen einzustufen. 77 Prozent haben erklärt, bereits im Binnenmarkt tätig zu sein und Geschäfte mit anderen Ländern der EU abzuwickeln, 9 Prozent wären dazu bereit, haben aber aus verschiedenen Gründen nicht die Möglichkeit dazu und 14 Prozent sind nicht an Handel mit dem Ausland interessiert. Überraschenderweise sind nur 30 Prozent der befragten Unternehmen bereits im Online-Handel tätig.

„Die Umfrage bietet ein detailliertes Bild der Hindernisse, auf die Unternehmen alltäglich auf den europäischen Binnenmarkt stoßen; betroffen sind vor allem Klein- und Mittelunternehmen, die der Motor der europäischen Wirtschaft in Bezug auf Wachstum, Innovation, Beschäftigung und soziale Integration sind“, erklärt der Präsident von Eurochambres Christoph Leitl.

Die Umfrage war in drei Abschnitte unterteilt: Der erste Teil befasste sich mit den im gemeinschaftlichen Binnenmarkt empfundenen Hindernissen, der zweite mit 16 möglichen Lösungen, die es zu bewerten galt, und der dritte mit dem Verhalten des Unternehmens bei Verstoßen gegen die Rechte des Binnenmarktes.

Bei der Umfrage nannten die italienischen Unternehmen als die fünf größten Hindernisse im Handel mit der EU die komplexen Verwaltungsverfahren, die Eintreibung der Kredite, der mangelnde Zugang zu Informationen über Normen und Voraussetzungen, die unzureichenden rechtlichen und finanziellen Auskünfte über Handelspartner in anderen Ländern und schließlich die Sorge um die Lösung möglicher kaufmännischer oder verwaltungsrechtlicher Streitfragen, vor allem aufgrund des mangelhaften Rechtsschutzes vor nationalen und europäischen Behörden und Gerichten.

Die fünf Lösungen für eine bessere Integration des Binnenmarktes sind für die Unternehmen vorzugsweise die Reduzierung der bürokratischen Auflagen, die Verfügbarkeit transparenter Informationen auf einem einheitlichen europäischen Portal in Bezug auf die Verfahren oder Auflagen in anderen europäischen Ländern, verwaltungsrechtliche Vereinfachungen über ein Online-Portal mit einer beschränkten Anzahl an möglichen Verfahren, eine bessere Umsetzung des europäischen Rechtes und eine stärkere Berücksichtigung der Auswirkungen neuer Vorschriften auf die Klein- und Mittelunternehmen. Diese Vorschläge entsprechen genau den Themen, für die sich die Handelskammer Bozen einsetzt.

„Die Handelskammern stehen den Betrieben am nächsten, da sie diese mit verschiedenen Diensten ab dem Moment der Gründung unterstützen. Die Ergebnisse dieser Umfrage zeigen, dass die Handelskammern nach den Anwälten die zweitwichtigsten Ansprechpartner für die Betriebe bei Schwierigkeiten mit dem europäischen Binnenmarkt sind“, betont Eurochambres.

Ein hoher Anteil der Unternehmen (70 Prozent) ist der Auffassung, dass der Binnenmarkt noch nicht ausreichend integriert ist. Daher hoffen Eurochambres und die Handelskammer Bozen insbesondere, dass die neue Europäische Kommission die Ergebnisse dieser Umfrage für das eigene Arbeitsprogramm berücksichtigt und so die erforderlichen Änderungen herbeiführt, um den Unternehmen eine internationale Tätigkeit und somit mehr Wettbewerbsfähigkeit zu ermöglichen.

 

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