Das warme Jahr
Das Jahr 2019 geht als überdurchschnittlich warmes Jahr in die Wettergeschichte ein. In ganz Südtirol lagen die Temperaturen um 1° bis 1,5° über den langjährigen Durchschnittswerten. Nur im Mai, als einzigen Monat, war es zu kalt, sonst lagen die Temperaturen durchgehend über dem Mittel.
Die höchste Temperatur des Jahres betrug 39,9° und wurde am 27. Juni mit Unterstützung des Nordföhns in St. Martin in Passeier gemessen. Am kältesten war es am 28. Februar in Welsberg mit -23,6°.
Zudem war ein niederschlagsreiches Jahr, südtirolweit hat es um rund 30 % mehr geregnet und geschneit als im langjährigen Durchschnitt. Zu verdanken sind die großen Niederschlagsmengen maßgeblich dem Unwettermonat November.
Die Monate im Überblick:
Das Wetter im Jänner war häufig von einer Nordströmung beeinflusst. An der Alpennordseite sowie am Hauptkamm gab es sehr große Schneemengen, während der Süden Südtirols föhnbedingt die meiste Zeit trocken verlief.
Der Februar begann mit einem ergiebigen Wintereinbruch, der auf der Brennerautobahn zu einem Verkehrskollaps führte. In den Tälern fielen meist zwischen 20 und 50 cm Schnee. Danach, vor allem in der zweiten Monatshälfte, herrschte eine stabile Hochdrucklage mit viel Sonne.
Der März war wie schon der Februar ein überdurchschnittlich milder Monat. Bei den Niederschlägen gab es ein Nord-Süd-Gefälle, im Wipptal war es deutlich nasser als im Raum Bozen.
Der April ging als äußerst wechselhafter Monat in die Wettergeschichte ein, er verlief deutlich zu nass. Zwei markante Winterrückfälle standen einem warmen Osterwochenende gegenüber. Ende des Monats gab es auch die erste starke Gewitterfront mit Hagel.
Temperaturmäßig schlug der Mai völlig aus der Reihe. Während alle anderen Monate überdurchschnittlich warm verliefen, war es im Mai so kühl wie sei dem Jahre 1991 nicht mehr. Außerdem gab es relativ wenig Sonne und immer wieder Regen.
Pünktlich zum meteorologischen Sommerbeginn ging es mit den Temperaturen steil bergauf. Der heurige Juni ging als zweitheißester Juni seit Beginn der Aufzeichnungen in die Wettergeschichte ein. Dazu beigetragen hat vor allem eine ausgeprägte Hitzewelle am Ende des Monats, die zu einigen Temperaturrekorden führte.
Charakterisierend für denJuli waren die vielen Gewitter. Seit Messbeginn im Jahre 2007 gab es noch nie eine so hohe Blitzanzahl, sowohl was einen einzelnen Tag als auch den ganzen Monat als betrifft.
Gewitter waren auch im August ein Thema, vor allem aufgrund eines starken Hagelereignisses in Bozen und Umgebung am 6. August. Wie auch schon die beiden Vorgängermonate war auch dieser Sommermonat wärmer als im Durchschnitt.
Anfang September folgte der erste Wintereinbruch bis in mittlere Höhenlagen. Die darauffolgenden Wochen verliefen relativ ruhig und auch am im Oktober gab es keine besonderen Wetterereignisse. Beide Monate waren überdurchschnittlich mild, die Niederschläge lagen hingegen mehr oder weniger im Mittel.
Alles andere als ruhig verlief dagegen der November. Acht Mittelmeertiefs in rascher Abfolge sorgten für extreme Niederschlagsmengen, die zu zahlreichen Problemen wie Schneebruch, Stromausfälle und Straßensperren führten. In Teilen des Pustertals war noch kein Monat seit Messbeginn so nass wie dieser November.
Im Dezember drehte die Strömung von Süd auf Nord und die größten Niederschläge konzentrierten sich auf Alpenhauptkamm. Aber auch im restlichen Land hat es ausgiebig geregnet und geschneit.
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