„Wir fahren Zug“
Im Gegensatz zur SVP verzichtet die Opposition komplett auf die vorteilhafte Spesenrückvergütung. Wie Diego Nicolini, Ulli Mair und Co. dennoch über die Runden kommen.
von Matthias Kofler
Die Summe ist beeindruckend: Über 50.000 Euro ließen sich Südtirols Volksvertreter heuer vom Regionalrat für die im Amt bestrittenen Ausgaben rückerstatten. Unter den Spesen, die von den Abgeordneten rückvergütet werden können, fallen Fahrten mit dem Privatauto, Mahlzeiten, Übernachtungen, Fortbildungen, Taxi-, Schiffs- und Zugfahrten sowie Flüge im Inland.
Die Spitzenreiter bei der Spesenrückvergütung kommen in diesem Jahr ausnahmslos aus der SVP. Klar in Führung liegt die Jungpolitikerin Jasmin Ladurner, die sich Ausgaben im Wert von 11.283,84 Euro rückerstatten ließ. Auf den anderen beiden Podestplätzen finden sich die Vielfahrer Helmut Tauber (9.045,98 Euro) und Sepp Noggler (6.878,13). Die Spesen seien fast ausschließlich auf Fahrten zurückzuführen, betont Jungpolitikerin Ladurner. „Ich bin sehr viel unterwegs – vom Brenner bis ins Unterland –, um draußen bei den Leuten zu sein.“
Brisant: Die Opposition im Hohen Haus verzichtet fast ausnahmslos auf die vorteilhafte Spesenrückvergütung durch den Regionalrat. Lässt sich daraus schließen, dass die Abgeordneten der politischen Minderheit nicht „volksnah“ sind, weil sie nicht zu den Leuten vor Ort hinausfahren?
Das Gegenteil sei der Fall, kontert der Fünf-Sterne-Abgeordnete Diego Nicolini. „Ich lege monatlich 1.000 Kilometer mit meinem Privatauto zurück und gebe in etwa 100 Euro für den Südtirol-Pass aus.“ Der Grillino greift immer dann, wenn es möglich ist, auf den Zug zurück, um zu den Terminen hinzukommen. „Ich bin aber imstande, alle meine Ausgaben aus meiner eigenen Tasche zu bezahlen, ohne dabei meinen würdevollen Lebensstandard zu beeinträchtigen“, sagt Nicolini augenzwinkernd.
Die Abgeordneten des Teams K verzichten sowohl im Landtag als auch im Regionalrat zur Gänze auf eine Spesenrückvergütung. „Ich fahre, wann immer es geht, mit dem Zug von Bruneck nach Bozen in den Landtag zur Arbeit“, erklärt Maria Elisabeth Rieder. Wie die Kollegen von der SVP trifft auch sie tagtäglich Menschen. Es gibt aber einen Unterschied: „Die Kosten für die Zug- und Autofahrten, die für meine Arbeit anfallen, bezahle ich mit meinem Gehalt“, so Rieder.
LESEN SIE IN DER PRINT-AUSGABE: Warum Ulli Mair und Brigitte Foppa auf die Spesenabrechnung verzichten.
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Kommentare (21)
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pingoballino1955
Die SVPler wiedereinmal Spitzenreiter in der Spesenvergütung.Frl.Ladurner und Co,euch ist wohl nichts zu blöd,mich wundert es dass ihr euch überhaupt noch unter die Leute traut,wissend eurer grosszügigen Spesenvergütung,die ja der Steuerzahler berappt.Ich würde die Strassenseite wechseln,wenn ich einem oder einer von euch begegnen würde.Ihr seid ja schon so bei weitem überbezahlt,wenn man eure Leistungen in Betracht zieht!
meintag
Die arme Burggräflerin muss den Rest Südtirols mit dem eigenen Auto abfahren weil die öffentlichen Verbindungen dermassen schlecht sind.
Man stelle sich vor eine deutsch sprechende Blondine an einer Haltestelle im Unterland. Kein Sicherheitsgefühl kommt von den Wähler für ein solches armes Mädchen welches im Wahlkampf zu Fuss unterwegs war um Klinken zu putzen.
criticus
Ja, so gesehen ist die Ladurner nicht gerade das Vorbild für die Jugendlichen. Was werden „Die“ sich denken? Wo gerade Sie angetreten ist um etwas zu verändern. Neuer Wind im Landtag, dass ich nicht lache. Fazit bis heute, außer das hübsche Lächeln nichts gewesen! Zugegeben, bei dieser Spesenvergütung könnt ich auch lächeln. Ja Frl. Ladurner, Sie sind leider keine Vorbildpolitikerin!
asterix
@criticus, von wem sollen es die Jungen auch schon lernen? Die äffen genau das nach was ihnen die Alten vormachen.
ostern
Ladurner, Tauber und Rest der SVP, sind „unsere“ Beispiele, wie die
SVP (Sollte es niemand wissen heisst das Südtiroler Volkspartei), mit den
Steuergelder der Südtiroler umgeht. Die nächsten Wahlen kommen bestimmt,
und die Anzahl der SVP im Landtag reduziert sich wieder!!!
george
@watschi
Wieso ulli zuerst? Sie hat immerhin etwas abgerechnet und gehört nicht zu denen, die nichts abgerechnet haben. Auch sonst ist sie nicht zimperlich mit dem Anrechnen.
prof
Warum regt ihr euch auf ,Jasmin Ladurner wird fast alles den Bedürftigen zukommen lassen,so wie es Herr Franz Pahl getan hat.
leser
Prof
Aber der pahl hats nur den bedürftugen rumänen zugeführt