Menschenkette für den Auwald
An die 100 Teilnehmer aus allen Teilen Südtirols waren am Samstag dem Aufruf der Gruppe SOS Auwald gefolgt und in die Brixner Industriezone gekommen.
Unter ihnen war auch die Umweltaktivistin Magdalena Gschnitzer. Die Ratschingserin appellierte dabei auch an die Firma Progress, die Entscheidung den Auwald für ihre Betriebserweiterung zu roden, nochmals zu überdenken. „Es kann nicht sein, dass in der heutigen Zeit noch Wälder niedergerissen werden“, meinte Gschnitzer.
Petra Steiner vom Artenschutzzentrum St. Georgen, Mitglied der ersten Stunde von SOS Auwald Brixen, wies dabei erneut auf den Auwald als wichtigen Rückzugsort und Brutplatz von vielen Vogelarten, darunter auch von sieben Rote-Liste-Arten, hin.
Die Pustererin erwähnte dabei auch, dass Auwälder nur mehr 0,6 Prozent der gesamten Waldfläche Südtirols ausmachen und daher in der heutigen Zeit nicht mehr verhandelbar sein sollten bzw. nicht Ausgleichsmaßnahmen zum Opfer fallen dürfen.
Grußworte an die Teilnehmer richteten auch Luigi Mariotti vom WWF und Fabio Volpotti von Legambiente.
Höhepunkt der Demo war der Auftritt der Brunecker Tanzschule „Shabba Crew“ unter der Leitung von Barbara Medei. In Kostümen tanzten die Schüler zum Lied „Gebet an den Planet“ von Thomas D.
Abschließend wurde dann noch eine Menschenkette vor dem Auwald gebildet, um ihn symbolisch vor der Rodung zu schützen. Einige Kinder begaben sich auch zum über 40 Meter hohen „Symbol“-Baum von SOS Auwald am nordwestlichen Rand der Waldfläche um ihn mit ihren Händen zu „fühlen“ und zugleich in Schutz zu nehmen. Die Veranstaltung wurde auch von einer Drohne aufgenommen.
Man war sich am Ende der Kundgebung mehr denn je einig, auch weiterhin für den Erhalt dieses wertvollen Auwaldes, in dem sich auch die letzte Brutkolonie des Graureihers am Eisack befindet, zu kämpfen.
Die Initiativgruppe SOS Auwald Brixen betonte dabei, dass man nicht grundsätzlich gegen die Erweiterung der Millander Au sei, wie auch im Projekt StadtLandFluss vorgesehen (siehe Seite 34 bzw. 38 Punkt A.2.1.)
http://www.provinz.bz.it/sicherheit-zivilschutz/wildbach/downloads/slf__produkt_Laienbericht_DE.pdf
Es dürfe dafür aber auf keinen Fall der sehr schützenswerte Auwald in der Industriezone geopfert werden, so die Initiative SOS Auwälder Brixen in einer Aussendung.
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Kommentare (14)
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besserwisser
wenigsten ein paar aufrechte bürger wehren sich noch gegen die totale verbetonierung des eisacktales
esmeralda
@marting wieder alles ökokommunisten oder?
george
Schade, dass da so wenig Leute gekommen sind. Gregor Beikircher hat sich Jahrzehnte lang um den Schutz dieses Waldstückes und auch der Uferstreifen am Eisack gekümmert und auch um für den Erhalt gesorgt. Das ist ihm auch so lange gelungen, nur jetzt, wann er sich zurückgezogen hat, scheinen jene Überhand zu bekommen, denen die Natur und der ökologische Ausgleich wenig wert ist.