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„Das ist ungeheuerlich“

Der STF-Abgeordnete Sven Knoll nennt LH Arno Kompatscher einen „lahmen Esel“ – und fängt sich eine Klage ein.

In der SVP-Zentrale ist die Empörung über die (missglückte) Aussendung der Süd-Tiroler Freiheit groß. „Das ist wirklich ungeheuerlich“, meint Obmann Philipp Achammer. Sven Knoll hatte dem LH vorgeworfen, „schon beim leisesten Lüfterl aus Rom umzufallen und im vorauseilenden Gehorsam Landesgesetze den Wünschen Italiens anzupassen“. Arno Kompatscher sei, so der STF-Politiker wörtlich, ein „lahmer Alto Asino“. Dazu „passend“ verbreitete die Bewegung eine Fotomontage, in der ein Esel den Stiefelstaat ableckt.

In der SVP prüft man, wegen möglicher Rufschädigung rechtliche Schritte gegen die STF einzuleiten. „Diese Partei tut alles, um aufzufallen und zu polemisieren. Aber hier wurden nicht nur die Grenzen des guten Geschmacks, sondern auf die Grenzen der politischen Korrektheit weit überschritten“, so Achammer, der die Anschuldigungen gegen den LH „aufs Schärfste“ zurückweist. Im Landtag hat die SVP mit den anderen Fraktionen vereinbart, Anträge der STF, mit denen Unfrieden unter den Sprachgruppen gestiftet werden soll, nicht zu behandeln und die Bewegungen ins Abseits zu stellen.

SVP-Sekretär Stefan Premstaller meint: „Bereits als Bub sollte der kleine Sven gelernt haben, dass man andere Menschen nicht beschimpft. Aber unabhängig von der Kinderstube, die Herr Knoll vielleicht eben nicht genossen hat, ist eine derartige verbale Entgleisung eines Abgeordneten vollkommen unwürdig.“ Dass die STF nicht für Kompetenz und Sachpolitik stehe, sondern vielmehr auf der Suche nach einer schnellen Schlagzeile für billige, spaltende und einfache Symbolpolitik stehe, sei seit Jahren bekannt. Der Qualitätsverlust sei im Besonderen seit dem Ausstieg der Gründerin Eva Klotz festzustellen.

„Doch während sich früher Vertreter mit lustigen Fotos in Szene zu setzen versuchten, indem sie in Lederhosen und mit ihren ,weißen Wadeln’ stolz am Strand posierten, setzt die STF nun auf geschmacklose Skandale und verbale Entgleisungen. Und dies ohne Rücksicht auf moralische und ethische Wertvorstellungen“, so Premstaller. Daher müsse man zum Schluss kommen, „dass die STF nicht – wie von ihr immer beworben – ‚unabhängig‘, sondern einfach nur ungebildet macht.“

Der LH will sich vorerst zu den Beleidigungen nicht äußern. Aus seinem Umfeld heißt es: „Knoll ist nicht nur frech, vor allem ist er in Bezug auf die Autonomie vollkommen ahnungslos. Armes Südtirol, wenn solche Leute bestimmen würden.“

Auch die SVP ließ eine Montage anfertigen, in der Knoll als „böser Sven“ zu sehen ist.(mat)

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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