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„Ökologische Wende“

Giuseppe Conte und Arno Kompatscher

Bei einem Forum mit Ministerpräsident Conte und Minister Boccia machte sich LH Arno Kompatscher für ein nachhaltigeres Europa und eine gemeinsam getragene Lösung am Brennerkorridor stark.

Landeshauptmann Arno Kompatscher hat am Freitag in Mailand am dritten jährlich stattfindenden Forum EUSALP teilgenommen. Es ist das letzte Treffen unter italienischem Vorsitz, der der Region Lombardei anvertraut worden war. Ab 2020 wird dann für Frankreich die Region Auvergne-Rhone-Alpen die Führung dieser makroregionalen Strategie übernehmen.

Kompatscher sieht in EUSALP die „große Chance, den Alpenregionen in Brüssel zu einer stärkeren und vor allem einheitlichen Stimme zu verhelfen. Besonders wichtig ist dies, weil dort dort gerade die neue EU-Kommission ihre Arbeit aufgenommen und eine deutliche ,grüne‘, sprich ökologische Marschroute angekündigt hat.“

Hier könnten die Alpenregionen eine führende Rolle einnehmen, sagte der Landeshauptmann: „Ich denke vor allem an die zentralen Zukunftsthemen unseres Landes, sprich Mobilität und Nachhaltigkeit.“ In diesem Zusammenhang sei die sogenannte Resilienz besonders wichtig, „sprich die Fähigkeit, eine ausgewogene Entwicklung ohne Verlust an Lebensqualität zu erreichen“, sagte Kompatscher.

Er sprach von einer „ökologischen Wende für Europa und Brenner“.

Problem Brennerkorridor

Anwesend waren in Mailand auch Regionenminister Francesco Boccia und Ministerpräsident Giuseppe Conte, der auch den kombinierten Transport auf allen Verkehrsmitteln ansprach.

Darauf reagierte auch Kompatscher: „Um das Problem des Transitverkehrs – vor allem jenes des Schwerverkehrs – entlang der Brennerachse in den Griff zu bekommen, braucht es unbedingt eine von allen Regionen und Mitgliedsstaaten mitgetragene Lösung.“

Contes Botschaft sei in diesem Zusammenhang wichtig gewesen: „Als Euregio haben wir hier schon wesentliche Schritte in diese Richtung gesetzt, indem wir zum Beispiel die Grundlagen für eine Korridormaut geschaffen haben.“

Sie ziele auf Kostenwahrheit ab und senke die finanzielle Attraktivität der Autobahn. „Damit unterstützen wir den Umstieg von der Straße auf die Schiene. Gleichzeitig setzen wir auf Treibstoffe mit Null-Ausstoß, wie den Wasserstoff. Auch in der EUSALP bleiben all diese Punkte unsere zentralen Ziele“, so Arno Kompatscher.

Die EUSALP

Im Jahr 2016 gegründet, ist die EUSALP ist ein Netzwerk von sieben Staaten (Italien, Österreich, Frankreich, Deutschland, Slowenien, Liechtenstein und Schweiz) und 48 Regionen mit insgesamt über 70 Millionen Einwohnern im Alpenbogen. Gemeinsam suchen sie nach Lösungen für die gemeinsamen Herausforderungen.

Die EUSALP ist die vierte offiziell in Brüssel anerkannte strategische Makroregion nach dem Baltikum, Donau und der adriatisch-inoischen Region.

Die EUSALP besteht aus neun Arbeitsgruppen. Die Euregio leitet jene zur Mobilität, während die Agentur für Umwelt und Klimaschutz des Landes Südtirol die EUSALP-Aktionsgruppe für Energieeinsparung leitet.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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