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Keine Crashkurse

Franz Planer und Maria Rieder

Der Beschlussantrag des Team K zu Maßnahmen zur Zweisprachigkeit des Sanitätspersonals wurde im Landtag abgelehnt. 

“Rückblickend auf die letzten Monate war das Thema des Mangels an Fachpersonal im Südtiroler Gesundheitssystem in vielen Debatten des Landtages präsent. So ging es bei den aktuellen Fragestunden, bei Anfragen, Beschlussanträgen und zu allerletzt beim Entwurf des Europagesetzes immer um die Sprachkenntnisse und den Erwerb aller Landessprachen des Gesundheitspersonal im Sanitätsbetriebes.”, fasst der Abgeordnete des Team K, Franz Ploner zusammen.

Der Beschlussantrag des Team K hätte vorgesehen, dass Sanitätspersonal ohne Sprachkenntnisse vor ihrem effektiven Dienstantritt Sprachkurse besuchen.

Franz Planer: „Das Personal befindet sich während des Kurses bereits im Angestelltenverhältnis und bezieht ihr Gehalt. Die Sprachkurse sollten innerhalb des Sanitätsbetriebs durchgeführt werden und gezielt die medizinische Fachsprache unterrichten. Außerdem soll das Sanitätspersonal, denen diese Kurse zur Verfügung gestellt werden, sich dazu verpflichten, für mindestens fünf Jahre im Südtiroler Sanitätsbetrieb zu arbeiten.“

Der Vorschlag zielte nicht nur auf Ärztinnen und Ärzte, sondern auch auf das Pflegepersonal ab.

In den nächsten Jahren würden allein im Sanitätsbetrieb ca. 450 Pfleger/innen in den Ruhestand gehen und der Personalmangel werde sich verstärken. „Die Pflegerinnen haben mehr direkten Patientenkontakt – gute Verständigung ist wichtig. Außerdem erhöht Das Angebot des Intensivsprachkurses bei Arbeitsantritt die Attraktivität des Arbeitsplatzes und die Planungssicherheit für Arbeitgeber/innen und Arbeitnehmer/innen”, erklärt die Abgeordnete Maria Elisabeth Rieder.

Berichte aus dem Ausland belegen, dass speziell auf Mediziner abgestimmte Sprachkurse, geleitet durch kompetente Sprachlehrer/innen, die Sprachkompetenz von B2-Niveau innerhalb kürzester Zeit (Zeiten zwischen 4 und 6 Monaten) möglich macht, so das Team K. „Das Assessorat für Gesundheit und der Sanitätsbetrieb sollten sich überlegen, ob durch Inhouse-Intensivsprachkurse, angeboten durch kompetente Sprachlehrer, die Sprachkompetenz der Mitarbeiter nicht rascher erworben werden könnten.“

In der Diskussion im Landtag war man sich darüber einig, dass es Maßnahmen braucht, die den Spracherwerb für das medizinische Personal unterstützen und dass die Landesregierung und der Südtiroler Sanitätsbetrieb hier dringend handeln müssten.

Landesrat Widmann ging in seiner Stellungnahme ausführlich auf den sich in den nächsten Jahren verstärkenden Personalmangel ein.

Er erklärte, dass bereits seit Jahren keine Personen mehr ohne “Sprachencrashkurs” angestellt werden und der Sanitätsbetrieb viele unterstützende Maßnahmen bereitstelle. Außerdem arbeite eine Arbeitsgruppe an Konzepten zum Spracherwerb mit Tutor/innen und Prüfungen. In der Folge wurde der Beschlussantrag des Team K von der Mehrheit abgelehnt. „Wenn man in dieselbe Richtung denkt, könnte man auch konstruktive Vorschläge der Opposition annehmen. Nichtsdestotrotz werden wir genau die genannten Maßnahmen des Sanitätsbetriebs beobachten und verfolgen”, sagten Franz Ploner und Maria Elisabeth Rieder nach der Ablehnung.

 

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