„Eine Kurskorrektur“
Erst im vergangenen Sommer haben Südtirols Maturanten erstmals die neue Maturaprüfung geschrieben. Jetzt wird die Abschlussprüfung schon wieder geändert.
von Lisi Lang
Im Bildungssektor geht es mittlerweile Schlag auf Schlag: Beinahe jährlich gibt es Reformen oder Erneuerungen, die bei Schülern und Lehrern immer wieder für Unsicherheit sorgen.
Erst letztens hat Bildungsminister Lorenzo Fioramonti angekündigt, das Fach „Klimawandel und nachhaltige Entwicklung“ einführen zu wollen. Jetzt steht Südtirols Abschlussklassen bereits die nächste Neuerung bevor, nachdem sie im vorigen Schuljahr erstmals die neue Maturaprüfung geschrieben haben. „Unterrichtsminister Fioramonti hat Ende letzter Woche angekündigt, einige Änderungen bei der Staatlichen Abschlussprüfung der Oberschule vornehmen zu wollen, welche bereits mit dem heurigen Schuljahr in Kraft treten sollen“, erklärt Werner Sporer, Schulinspektor für die Oberstufe. Am Montag wurde ein entsprechendes Rundschreiben des Unterrichtsministeriums veröffentlicht. „Somit können die angekündigten Änderungen bereits als fix angesehen werden“, erklärt Werner Sporer.
Der Bildungsminister spricht von einer Kurskorrektur: „Die Maturaprüfung ist nicht nur ein grundlegender Schritt der Schullaufbahn, sondern auch des Lebens“, argumentiert Lorenzo Fioramonti.
Und was ist nun schon wieder neu? „Die Änderungen der Matura betreffen dieses Mal zwei Aspekte“, erklärt Werner Sporer. Bei der schriftlichen Prüfung muss künftig eine der drei Aufgabenstellungen der Textsorte B (Analyse und Produktion eines argumentierenden Textes) dem historischen Bereich zugeordnet sein.
Und auch bei der mündlichen Prüfung gibt es Neuerungen: nachdem die Maturanten im Vorjahr erstmals einen von drei verschlossenen Umschlägen mit dem Impulsmaterial ziehen konnten, legt die Prüfungskommission künftig jedem Kandidaten/jeder Kandidatin ein von der Kommission vorbereitetes Impulsmaterial vor, welches Ausgangspunkt für das mündliche Prüfungsgespräch ist.
Warum viele Lehrer und Schüler von dieser Neuerung nicht so begeistert sind, lesen Sie in der heutigen Print-Ausgabe.
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Kommentare (2)
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unglaublich
Aus der Schule ist ein Experimentierfeld für sog. Pseudofachpädagogen und Politmöchtegerne geworden, die nicht selber unterrichten aber mit Neuerungen glänzen wollen. Hü und hott ist ganz normale Schulrealität geworden.
Würde man mit Tieren so verfahren, würde das wohl als Tierquälerei gebrandmarkt werden.