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Das besondere Rennen

Foto: Groppo

Obereggen erwartet am Mittwoch, 18. Dezember, wieder einen großen Teil der Slalom-Weltelite, obwohl es sich „nur“ um ein Europacuprennen handelt.

2018 gewann der Kroate Istok Rodes den Europacupslalom von Obereggen – und danach die Europacup-Slalomwertung. 2017 gewann in Obereggen sein Landsmann Matej Vidovic – auch er sicherte sich danach die Europacup-Slalomwertung. In Obereggen werden offensichtlich Sieger gemacht. Der Eggentaler Skiort erwartet am Mittwoch, 18. Dezember, wieder einen großen Teil der Slalom-Weltelite, obwohl es sich „nur“ um ein Europacuprennen handelt – allerdings um ein besonderes Europacuprennen.

Alljährlich ist der älteste Europacup überhaupt wegen seines günstigen Termins zu Saisonbeginn topbesetzt. In Obereggen auf das Siegespodest zu fahren, hat Prestige, denn dort standen seit der ersten Ausgabe 1983 schon Ausnahmekönner wie der achtmalige Weltcuptriumphator Marcel Hirscher, der amtierende Slalom-Olympiasieger Andre Myhrer, der mit vier Triumphen „Mister Obereggen“ ist, sowie viele andere Olympiasieger, Weltmeister und Weltcupsieger, darunter Giuliano Razzoli, Reinfried Herbst, Manfred Pranger, Alberto Tomba, Benjamin Raich, Stephan Eberharter, Kristian Ghedina, Luc Alphand, Tomas Fogdoe, Rudi Nierlich, Armin Bittner und Peter Müller. Der Obereggen-Dritte von 2017, Clement Noel, war im vergangenen Weltcupwinter die Nummer 2 im Slalom hinter dem „Außerirdischen“ Marcel Hirscher.

Der Termin zwischen den Weltcups

Drei Tage nach dem Weltcupslalom von Val d’Isere bietet sich der Europacupslalom von Obereggen am 18. Dezember den Weltcupläufern als Zwischenstation auf dem Weg zum Weltcup-Riesentorlauf in Alta Badia an. Die anspruchsvolle Maierlpiste mit ihrer maximalen Neigung von 55 Prozent ist selbst für die besten Slalomläufer der Welt eine Herausforderung, weshalb sich das Rennen dazu eignet, Wettkampfpraxis in der noch jungen Saison zu sammeln. Gerade für die Slalomspezialisten vergehen zwischen den Weltcupslaloms in Val d’Isere (15. Dezember) und Zagreb (5. Jänner) nämlich lange drei Wochen. Val d’Isere ist überhaupt erst der zweite Weltcupslalom der Saison nach Levi (24. November). Daher darf Obereggen auch heuer mit einem weltcupwürdigen Teilnehmerfeld rechnen.
Das war es in den vergangenen Jahren immer, wobei in Obereggen große Namen nicht nur auf dem Siegespodest standen, sondern auch scheiterten. Zum Beispiel die zwei meistgenannten Anwärter auf die Hirscher-Nachfolge im Weltcup: Alexis Pinturault sah bei drei Obereggen-Versuchen (2008, 2009, 2010) nie das Ziel, und für Henrik Kristoffersen war der elfte Platz 2012 das höchste der Gefühle.

Die Organisatoren und drei unvergessene Männer

Obereggen ist ein Veranstaltungsort mit Renngarantie, denn seit der ersten Ausgabe 1983 fiel das Rennen nur zwei Mal witterungsbedingt aus, das letzte Mal vor nunmehr 19 Jahren (2000). Eine solche Serie sucht im Welt- und Europacup Ihresgleichen.
Dass Obereggen im Skizirkus einen so guten Ruf genießt, ist der akribischen Arbeit der Organisatoren zu verdanken. Der SC Rosengarten, der SC Eggen, die Skischule Obereggen und die Obereggen AG leisten Jahr für Jahr ganze Arbeit.
Rennleiter und OK-Präsident ist Eduard „Edi“ Pichler, sein Vize ist Marco Zendron. Seinen Beitrag leistet seit jeher auch Siegfried Pichler, der Direktor der Obereggen AG.
Gewidmet ist der Europacup in Obereggen seit seiner Geburt den beiden Eggentaler Brüdern Karl und Peter Pichler. Beide lebten für den Skisport und beide kamen auf tragische Weise ums Leben, als sie für „ihren“ Sport unterwegs waren – Peter 1977 bei einem Lawinenunglück am Jochgrimm, Karl 1982 bei einem Verkehrsunfall in Neuseeland, wo er sich als Trainer der italienischen Nationalmannschaft aufhielt.
Eng verbunden ist der Europacup von Obereggen noch mit einem weiteren Namen: Mitbegründer Bruno Fusmini war von 1983 bis 1999 Rennleiter.

Das war Obereggen 2018

Kroatische Festspiele erlebte Obereggen im vergangenen Jahr: Der Kroate Istok Rodes folgte als Obereggen-Sieger seinem Landsmann Matej Vidovic nach. Die Kroaten platzierten neben Rodes auch noch Elias Kolega (3.) und Titelverteidiger Matej Vidovic (5.) unter den Top 5.
Rodes vermasselte Ex-Olympiasieger Giuliano Razzoli einen Tag nach dessen 34. Geburtstag das nachträgliche Geburtstagsgeschenk und verwies ihn auf Rang 2. Razzoli hatte nach dem ersten Durchgang geführt. Doch im zweiten Lauf nahm ihm Istok Rodes mit der zweitbesten Laufzeit gewaltige 1,19 Sekunden ab und schob sich vom sechsten auf den ersten Platz.
Der Russe Alexander Khoroshilov, der 2015 den Nacht-Weltcupslalom von Schladming gewonnen hatte, wurde 7.
Pech hatten die Lokalmatadoren Alex Vinatzer und Fabian Bacher. Beide lagen nach dem ersten Durchgang in den Top 10 und schieden im zweiten Lauf nach überlegener Zwischenbestzeit aus.

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