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„Es gibt nur ein Sudtirolo“

Eva Klotz, Cristian Kollmann, Myriam Atz Tammerle und Sven Knoll

Die Süd-Tiroler Freiheit hat am Dienstag ihren Minderheitenbericht vorgelegt, in dem es um den Begriff „Alto Adige“ geht.

Inn ihrem Minderheitenbericht will die Süd-Tiroler Freiheit die Polemik um den Begriff „Alto Adige“, der aus dem Europagesetz radiert worden war, „politisch und wissenschaftlich beleuchten“.

Die entbrannte Polemik sei völlig unbegründet, da es die Ersetzung des Begriffs „Alto Adige“ in den letzten Jahren in Gesetzen des Landtages immer wieder gegeben habe, ohne dass dies je beanstandet worden wäre. so die STF.

Es gehe zudem ja auch nicht darum, den italienischen Landesnamen zu streichen, sondern nur darum, den rechtlich korrekten italienischen Landesnamen für Südtirol in Gesetzestexten zu verwenden. Dieser laute nicht „Alto Adige“, sondern „Provincia di Bolzano“.

Der Begriff Alto Adige existiere rechtlich nur für die Institution der Region „Trentino-Alto Adige“ nicht aber für das Land Süd-Tirol, das in italienischer Sprache offiziell nur „Provincia di Bolzano“ heißt. Ein Blick auf die Fassade des Landtages genüge, um dies zu beweisen, denn auch der Landtag heiße auf Italienisch nicht „Consiglio dell‘Alto Adige“, sondern „Consiglio provinciale di Bolzano“, so die STF am Dienstag.

Doch Landeshauptmann Kompatscher habe sich entschieden, sich auf die Seite der italienischen Neofaschisten und Nationalisten zu stellen und führe auf Provinzebene für Südtirol flächendeckend „Alto Adige“ ein. Für die Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Myriam Atz Tammerle, ist dies ein „zutiefst antidemokratisches Verhalten“, zumal der abgeänderte Text bereits im Landtag beschlossen wurde.

Dass für die Verwendung des Begriffes „Alto Adige“ in der Gesetzgebung des Landes keine Notwendigkeit besteht, hat der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll, anhand einiger Beispiele von Gesetzestexten der vergangenen Jahrzehnte aufgezeigt.

Sowohl für die Institution des Landes als auch für die geographische Bezeichnung seien  in den italienischen Übersetzungen durchwegs Südtirol mit „Provincia di Bolzano“ bzw. „Sudtirolo“ übersetzt worden.

Erst seitdem Arno Kompatscher Landeshauptmann ist, habe sich die Unsitte eingeschlichen, immer öfter den Begriff „Alto Adige“ zu verwenden. Dass dies nicht nur nicht notwendig, sondern auch nicht angebracht sei, zeige sich am Beispiel der Übersetzung für „Südtiroler“, die sicher nicht gleichbedeutend mit „altoatesini“ ist.

Selbst der italienische Staatspräsident verwende diese faschistische Diktion nicht und habe beispielsweise bei seinem Besuch am vergangenen Wochenende in Südtirol angekündigt, dass er des ersten Opfers des Faschismus, Franz Innerhofer, „la vittima sudtirolese del fascismo“, gedenken wird.

Für Cristian Kollmann, Toponomastikexperte der Landtagsfraktion, ist „Alto Adige“ ein Kampfbegriff der Irredentisten, eine tolomeisch-faschistische Etikette und somit kein angemessener Begriff für Südtirol. Die korrekte italienische Bezeichnung für Südtirol könne nur „Sudtirolo“ lauten. Nachweislich erstmals bezeugt ist dieser Begriff im Jahr 1874. „Alto Adige“ erfülle dagegen bis heute einen manipulativen Zweck und diene dazu, einen Tiroler Landesteil auf italienischem Staatsgebiet in Abrede zu stellen. Desgleichen will man mit der Ableitung „altoatesini“ bis heute die Identität der Südtiroler verleugnen, was somit der vom Faschismus herrührenden Politik der Entnationalisierung der Süd-Tiroler gleichkomme. Kollmann schlussfolgert: „Was Südtirol braucht, ist eine Landesbezeichnung, die nicht für unterschiedliche Konzepte steht, nicht spaltet, sondern eint. Es gibt nur ein Südtirol, ein Sudtirolo, ein South Tyrol, und es gilt, dieses Konzept als inklusiv und nicht ausgrenzend aufzufassen und zu vermitteln.“

 

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