„Unverdiente Auszeichnung“
Am Samstag wurde das Ehrenamtsfest in Natz-Schabs gefeiert. Eine Ehrenbürgerschaft wurde nicht verliehen, weil die Opposition dagegen stimmte. Nun nimmt die Bürgerliste dazu Stellung.
von Markus Rufin
Am Samstag wurde in Schabs gefeiert. 30 Bürger der Gemeinde Natz-Schabs wurden für ihre ehrenamtliche Tätigkeit mit der Ehrenurkunde ausgezeichnet. Doch das Fest hatte auch seine schattigen Seiten.
Wie die Tageszeitung berichtete, wurde Ende Oktober über die Ehrenurkunden und auch über eine Ehrenbürgerschaft abgestimmt. Das skurrile dabei, obwohl die Vorschläge meist wohl überlegt und auch die Rahmenbedingungen in den Gemeindesatzungen festgelegt sind, wurden einige davon abgelehnt.
Ursprünglich wurden 31 Namen für die Ehrenbürgerschaft eingereicht, zudem wurde eine Person als Ehrenbürger vorgeschlagen. Maßgeblich dafür verantwortlich, dass diese zwei Personen ihre Auszeichnung nicht erhalten haben, sind die Oppositionsparteien.
Nachdem Bürgermeister Alexander Überbacher in der Tageszeitung seinen Unmut über das Abstimmungsverhalten der Opposition äußerte, nimmt nun erstmals eine der beiden Parteien selbst Stellung.
Die Bürgerliste schreibt in einer Aussendung, warum sie teilweise gegen die Auszeichnung stimmte. Die Bürgerliste hält fest, dass dabei nicht geheim abgestimmt wurde.
Außerdem argumentierte die Opposition klar, warum man gegen gewisse Personen stimmte beziehungsweise sich enthielt: ,,Die Bürgerliste sprach sich deutlich gegen die Verleihung der Ehrenbürgerschaft an J.H. aus. Sein ehrenamtliches Engagement ist anerkennenswert, doch seine Tätigkeiten als SVP- Ausschussmitglied wurden von Teilen der Bevölkerung als umstritten empfunden“, schriebt die Bürgerliste.
Unter anderem bezieht sich die Bürgerliste auf ein Verfahren der Gemeinde, das verloren wurde, aber von der genannten Person voll mitgetragen wurde. Dabei habe er als Zeuge vor Gericht eine maßgebliche Rolle gespielt und sei somit nachweislich für gravierende Finanzschäden auf Kosten der Steuerzahler mitverantwortlich. „Der Bürgermeister bewertet das Abstimmungsverhalten gegen J.H. als ,persönliche Befindlichkeiten‘, doch die nachweislich mit verursachten Schäden für die Gemeinde sprechen für sich. Auch vor diesem Hintergrund ist die Ehrenbürgerschaft für J.H. schlichtweg nicht gerechtfertigt“, wehrt sich die Bürgerliste.
Auch bei den Ehrenzeichen stimmte die Bürgerliste dagegen. Genauer gesagt in vier Fällen: „Ein Mitglied der Baukommission ist bereits mehrfach in den Räumlichkeiten der Gemeinde durch aggressives, frauenfeindliches Verhalten und primitive Beschimpfungen aufgefallen. Des Weiteren: illegale Besetzungen von Gemeindeeigentum und dessen wirtschaftliche Nutzungen ohne offizielle Genehmigung, respektloses Verhalten gegenüber Gemeindegrundstücken sowie das Entfernen von Grenzsteinen verdienen keine Auszeichnung. Auch jenen Personen, die durch ihre politische Funktionen und Einflüsse in Gremien es unterstützten, dass in einigen Fällen über Jahrzehnte hinweg keine Abgaben an die Gemeinde entrichtet wurden, soll kein Ehrenzeichen verliehen werden – denn auch hier entstand ein finanzieller Verlust und Schaden für die Gemeinde.“
Für die Bürgerliste spielt ganz besonders die Vorbildfunktion eine wichtige Rolle: ,,Die Verleihung von Auszeichnungen an verdiente Persönlichkeiten sollte mit einer Vorbildfunktion – insbesondere für die jungen Gemeindebürger – verbunden sein. Aus diesem Grunde ist die Verleihung des würdevollen Ehrenzeichens am 16.11. an einige Personen weder gerechtfertigt noch verdient.“
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Kommentare (3)
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george
Gut so, Bürgerliste! Mindestens jemand, der die Sachen richtig bewertet und nicht bei einer bestimmten Parteizugehörigkeit über „Sauereien“ drüber hinwegschaut.