Die Ötzi-Analyse
Bis Ende 2020 soll die Standortfindung für das neue Archäologiemuseum abgeschlossen sein. Derzeit sucht das Land nach einer Agentur, die bereits Standortanalysen im kulturellen Bereich durchgeführt hat.
von Lisi Lang
„So eine Entscheidung muss man auf Daten und Fakten aufbauen und das Bauchgefühl außen vor lassen“, sagt Paul Köllensperger, Landtagsabgeordneter des Team K. Der Ötzi sei ein wichtiger Punkt in der Stadt und daher seine Verlegung ein bedeutender Schritt für die künftige Stadtplanung.
Die Akte Ötzi-Museum ist lang: Eine nicht verbindliche Marktrecherche des Landes zur Verlegung des Archäologiemuseums kürte im März René Benko und sein Virgl-Projekt zum Sieger. Daraufhin beschloss die Landesregierung allerdings, dass vorerst keine Entscheidung über die Verlegung getroffen wird. „Wir wollen nun gemeinsam mit der Gemeinde Bozen alle umsetzbaren Ideen und Vorschläge prüfen, zusätzlich zu jenen, die bei der Marktrecherche vorgelegt wurden“, sagte Landeshauptmann Arno Kompatscher nach der Entscheidung der Landesregierung.
Nur wenige Tage später wurde vom Landtag überraschend gegen den Willen des Landeshauptmanns der Beschlussantrag „Keine Verschiebung des Ötzi-Museums ohne nachgewiesene gesamtwirtschaftliche Vorteile für die gesamte Stadt Bozen“ des Team K angenommen. Die Fraktion um Paul Köllensperger forderte in diesem Beschlussantrag, dass eine Entscheidung über die mögliche Verlegung des Archäologiemuseums nur im Rahmen eines zukunftsweisenden Projekts für die gesamte Stadt und nur auf der Grundlage einer wissenschaftlichen und unabhängigen Analyse getroffen werden soll. „Es geht darum, dass eine korrekte Entscheidung im Sinne einer ausgewogenen Stadtplanung getroffen wird und nicht einfach nur bestimmte Leute Immobilien anbieten, welche sie verscherbeln möchten“, erklärt Köllensperger.
Nun hat sich der Landtagsabgeordnete des Team K über den aktuellen Stand dieser Standortanalyse erkundigt. „Wir haben erhebliche Zweifel daran, dass es gut ist, den Ötzi auf den Virgl zu verlegen“, so Köllensperger. „Wir befürchten, dass dies eine Verschiebung der Besucherströme und der Kaufkraft zur Folge haben könnte – aber wir lassen uns gerne eines Besseren belehren, sollte dies von wissenschaftlichen Analysen bestätigt werden“, so Köllensperger.
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