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„Vai a fare in culo“

Verbale Giftpfeile im TV: Wie „Libero“-Herausgeber Vittorio Feltri und die Kammerabgeordnete Michaela Biancofiore in der Sendung „Non è l’Arena“ aneinandergeraten sind.

Massimo Giletti hat sich am Sonntagabend in seiner Sendung „Non è l’Arena“ mit dem Fall „Thomas Müller“ auseinandergesetzt. Der Österreicher war kurzzeitig von der Südtiroler Ärztekammer ausgeschlossen worden, weil er kein Italienisch spricht.

In der Sendung kam nicht nur der Primar zu Wort, sondern es wurde auch der Standpunkt der ehemaligen STF-Abgeordneten Eva Klotz wiedergegeben. Giletti lud als Studiogast die Forza-Italia-Kammerabgeordnete Michaela Biancofiore ein. Diese übte harsche Kritik an der Vorgehensweise der Südtiroler Landesregierung, die im Kampf gegen den Ärztemangel auch Mediziner anstellen will, die nur Deutsch, aber kein Italienisch können. Biancofiore witterte hier einen Verfassungsbruch, da im Autonomiestatut Italienisch als Staatssprache definiert werde. Jeder Bürger Italiens habe daher das Recht, in seiner Muttersprache mit dem Arzt zu sprechen.

Dieser These widersprach der Herausgeber der Tageszeitung „Libero“, Vittorio Feltri, der in die Sendung zugeschaltet wurde. Feltri erinnerte daran, dass Südtirol nach dem Ersten Weltkrieg von Italien annektiert worden sei. Die darauf folgende „Invasion“ des Landes durch die Italiener sei „verrückt“ gewesen und habe die Bevölkerungs- und Verwaltungsstrukturen nachhaltig verändert.

Biancofiore stieg nach dieser Äußerung auf die Barrikaden: „Direttore Feltri, ich erinnere Sie daran, dass Italien den Krieg gewonnen hat. Für diesen Sieg wurde italienisches Blut vergossen. Die meisten italienischen Ortsnamen wie Bressanone, Merano oder Egna stammen nicht aus der Zeit des Faschismus, sondern aus dem Jahr 1838.“

Der „Libero“-Herausgeber konterte: „Von welchem Krieg sprechen Sie? Ma smettila, non dire cazzate! In Südtirol wurde noch nicht einmal gekämpft. Das wissen alle Esel – also müsstest es auch du wissen. Wahrscheinlich hast du noch nie ein Geschichtsbuch aufgeschlagen. Vai a fare in culo, io me ne vado!“ Da er nicht länger „mit dieser Dame da“ diskutieren wollte, ersuchte Feltri den Moderator, die Schalte ins Studio abzubrechen. (mat)

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Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (68)

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  • andreas

    Grande Feltri 🙂 🙂

    Noch lustiger ist das Video, wo er zu Nunzia De Girolamo sagt, „ma perché devi rompermi i coglioni“ .
    Oder „chiudiamo questo collegamento, che mi sono veramente rotto le palle con questa storia assurda“, als er keine Lust mehr hatte,mit den beiden hysterischen Furien zu diskutieren.

    Aber typisch italienisch, alle reden dazwischen, schreien rum, stellen absurde Behauptungen auf und das ahnungslose Publikum applaudiert, außer Feltri, mein Held. 🙂

  • george

    Typisch italienisch, einerseits recht schlau, aber oft hysterisch, marktschreierisch und in beiden Extremen beheimatet, entweder hochapplaudiert oder zutiefst ausgepfiffen, dazwschen gibt es für das Publikum fast nichts, auch für viele Südtiroler, die inzwischen dieses italienische Ambiente durchaus angwöhnt haben. Feltre ist zwar hochintelligent, aber sein Benehmen ist genauso zum Verwerfen wie jenes von Biancofiore. Es ist dies allerdings genau der Typus von Person, denen viele reinfallen, auch ‚watschi‘ mit seinem Salvini, der übrigens mit Berlusconi u. Meloni engstens inhaltlich verbunden ist.

  • besserwisser

    das schlimmste ist wenn diesen marktschreiern zu viel aufmerksamkeit geschenkt wird! wir leben immerhin in einem demokratischen, friedlichen und reichen land. wenns so schlimm in unserem kleinen landl ist so gibt es genug verbindungen in die ganze welt wo man hinziehen kann.

  • pingoballino1955

    Bravo Feltri……….die Biancofiore sollte mal ein Geschichtsbuch zur Hand nehmen und nicht so einen „STUSS“ verbreiten.Wenn ich so UNINFORMIERT wär wie sie,würde ich mich schämen Senatorin zu sein. Lei ha fatto figura del c……………o

  • george

    Welche verwerfliche Umgangsweise lebt ihr doch hier in euren Kommentaren hier vor! Es ist zum Schämen. Ihr seid doch um „keinen Pfiferling“ besser als die Politiker, die ihr hier kritisiert und ausbootet.

  • sabine

    Biancofiore wird gerade deshalb, weil sie so dämlich und ungebildet, sprich eine Zumutung ist, in diese Talkshows eingeladen. Für Publikum mit niedrigem Bildungsgrad Unterhaltung pur. Muss wehgetan haben, dass ein Italiener selbst diesen Italo-faschisten mal die Wahrheit ins Gesicht gesagt hat………Wir Südtiroler aber sollten uns generell nicht beeindrucken lassen von diesen ganzen Polemiken in den ital. Medien, und unsere Haltung weiterleben, in Taten und vor allem im Geiste…….

    • george

      Gut so, ’sabine‘, leider lassen sich sehr viele Südtiroler von dieser Unkultur beeindrucken.

      • andreas

        Aber bitte, inhaltlich ist das Geschwafle von beiden Seiten doch nicht der Rede wert, die 3 haben aber eine geniale Unterhaltung geboten.
        Wer sich über die Ansichten der Biancafiore meint aufregen zu müssen, ist doch selbst Schuld.
        Die Art von Feltri ist aber nur lustig, wenn man die Gegenüber, in diesem Fall die Biancafiore, nicht mag.
        Sonst ist er ein ungebildeter Rüpel, welcher jede Anzeige wegen Beleidigung verlieren würde.

  • robby

    @mannik, so läuft das eben beim italienischen Fernsehen. Andererseits – wer erinnert sich an den peinlichen Auftritt den unser Hochwohlgeborener LH im Fernsehen bei Bruno Vespa abgegeben hat? Das kam vom Versuch, den Druck herausnehmen zu wollen.

  • tiroler

    mannik bewegt sich auf dem niveau von andreas. Vielleicht steckt er selbst hinter dem pseudonym

  • prof

    @ robby
    Hat etwa Frau Klotz die bessere Figur bei ihren damaligen Auftritt mit Dirndl in Rom abgegeben?

  • prof

    …aber jedenfalls ist mir Frau Klotz beim Hintern lieber als die Weisse Blume im Gesicht.

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