Nach der Lawine
Seit Anfang November erfolgten starke Schneefälle in den Bergen, seit mehreren Tagen gingen ergiebige Schneefälle bis in die Talsohle von Martell nieder, fasst Bürgermeister Georg Altstätter zusammen.
Zu den Lawinenabgängen und zur Situation im Dorf sagt der BM:
„Im Hochgebirge haben sich um die zwei Meter Neuschnee angesammelt.
Am Freitag wurde die Zivilschutzkommssion sowie die Lawinenschutzkommission aktiviert und sämtliche Straßensperrungen und Öffnungen von umgestürzten Bäumen wurden gemeinsam mit den Behörden und den Zivilschutzorganisationen sowie der Landesleitstelle organsiert.
Am Freitagabend brach die Stromversorgung für das gesamte Gemeindegebiet zusammen, da unzählige Bäume auf die Stromleitungen stürzten.
Der Netzbetreiber Edyna hat mit großem Aufwand die Stromversorgung am Samstag Mittag wieder hergestellt. Bereits am Samstagvormittag wurde ein Hubschrauber zur Lageerkundung vom Landeslagezentrum organisiert.
Bei diesem Ortsaugenschein aus der Luft wurde die Situation analysiert, dabei wurde festgestellt, dass sich enorme Schneemassen im Gebirge befinden und viele Bäume die Zufahrtsstraßen versperren. Fast stündlich werden Sitzungen der Gemeindeleitstelle für Zivilschutz gemeinsam mit den Behörden, Bergrettungsorganisationen, Freiwilligen Feuerwehren sowie dem Landesstraßendienst abgehalten.
Obwohl in den letzten Jahren intensiv in Lawinenverbauungen investiert wurde, brach die Eberhöfer-Lawine am S0nntag um 08.33 Uhr ab.
Die Abbruchkante liegt auf einer Meereshöhe von circa 2400 Metern Meershöhe und kam auf 1200 Metern zum Stehen. Die Lawine streifte das Dorf, zwei Häuser wurden teilweise beschädigt. Personen kamen dabei keine zu Schaden.
Der Lawinenkegel, soweit es die Sicht erlaubte, wurde von den Einsatzkräften mit Hunden und Lawinensuchgeräten abgesucht.
Alle Haushalte im Einzugsgebiet wurden abtelefoniert, um Vermisste auszuschließen. Mehrere Häuser wurden im Einzugsgebiet der Lawine und aus weiteren Gefahrenbereichen vorsorglich evakuiert und in der Turnhalle des Gemeinschaftshauses untergebracht. Eingerichtet wurde die Notunterkunft vom Zivilschutz des Weißen Kreuzes, wo die Personen bis zur Entspannung der Lage versorgen werden.
Um 09.28 Uhr ging eine zweite Lawine in der Fraktion Ennewasser auf der orografisch rechten Seite bis ins Tal ab. Auch hier wurde niemand verschüttet. Die Landesstraße, die zuvor präventiv gesperrt worden war, wurde teilweise verlegt.
Derzeit ist das gesamte Martelltal von der Außenwelt abgeschnitten. Hintermartell sowie die Fraktion Waldberg sind nach wie vor ohne Strom und Telefon.
Im Einsatz stehen derzeit an die 80 Einsatzkräfte, um die Situation unter Kontrolle zu halten. Schweres Gerät der Berufsfeuerwehr Bozen wurde bereits angefordert.“
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