Noch 10.000 Haushalte ohne Strom
Laut der Landesenergiegesellschaft Alperia sind derzeit 39.000 Südtiroler Haushalte ohne Strom.
+++ UPDATE 19.00 Uhr +++
Die Lage hat sich etwas stabilisiert, da der Schneefall fast überall aufgehört hat, fasst der Leiter des Lagezentrums bei der Berufsfeuerwehr Marco Baldasso zusammen. Noch immer sind zahlreiche Abnehmer ohne Strom, derzeit gibt der Stromverteiler Edyna deren Zahl mit über 10.000 besonders im Pustertal, Gadertal, Eisacktal und in einem kleinen Gebiet des Eggentales an. Auch viele Handynetze funktionieren nicht. Betroffen ist vor allem die südöstliche Landeshälfte. Zwei Hochspannungsleitungen von Terna zwischen Bruneck und Brixen bzw. zwischen Bruneck und Toblach sind ausgefallen.
Feuerwehrhallen und Stellen des Weißen Kreuzes besetzt
Alle Feuerwehrhallen und die Rettungsstellen des Weißen Kreuzes in den stromlosen Ortschaften im Pustertal und im Gadertal werden besetzt und stehen für Notfälle zur Verfügung.
Krankenhaus Bruneck mit Notstromversorgung
Die reguläre Stromversorgung im Krankenhaus Bruneck ist ausgefallen, derzeit wird ein internes Notstromaggregat verwendet, deren Treibstoffversorgung noch bis morgen gesichert ist.
Techniker der Edyna mussten zum Teil von Autos der Freiwilligen Feuerwehren mit Blaulicht eskortiert werden, um zu ihrem Einsatzort zu gelangen.
20 Straßen noch gesperrt
An die 20 Landesstraßen und Staatsstraßen sind noch gesperrt. Die Pustertaler Staatsstraße ist seit 15.30 Uhr wieder geöffnet, allerdings unter erschwerten Bedingungen befahrbar, auch wegen zahlreicher stillliegender Autos. Alle Passstraßen in Südtirol sind gesperrt.
Gadertal derzeit nicht erreichbar
Das Gadertal ist derzeit abgeschnitten, Straßen ins Grödnertal sind zum Teil nicht befahrbar. Mitarbeiter des Straßendienstes und Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren sind im Einsatz, um die Straßen ehestmöglich zu öffnen.
Es wurden einige Unfälle gemeldet sowie zahlreiche Bäume, die auf Straßen gefallen sind.
Pustertaler Bahnlinie zwischen Franzensfeste und Lienz gesperrt
Noch immer nicht in Betrieb ist die Pustertaler Bahnlinie zwischen Franzensfeste und Lienz, Grund dafür sind unterbrochene Stromleitungen, Schneemassen und Baumstämme auf den Geleisen. Ein Busersatzdienst wurde eingerichtet. Die Sperrung bleibt über Nacht aufrecht.
Für morgen (Donnerstag, 14. November) ist eine Wetterberuhigung vorausgesagt, für Freitag (15. November) werden erneut ergiebige Niederschläge erwartet, berichtet der Koordinator des Landeswetterdienstes Günther Geier.
Aktuelle Informationen über die Situation auf Südtirols Straßen finden sich online auf der Seite der Landesverkehrsmeldezentrale, Informationen zur Wetterlage auf wetter.provinz.bz.it
+++ UPDATE 16.00 Uhr +++
Der Raum Bruneck Pustertal bleibt weiterhin ohne Strom. Mehr noch: es ist nicht sicher, ob heute überhaupt noch eine Stromversorgung hergestellt werden kann, weil mehrere Leitungen gekappt.
St. Lorenzens Bürgermeister Martin Ausserdorfer dazu auf Facebook:
„Das größte Problem ist die Unterbrechung der TERNA Leitung (Montecatini) zwischen Onach und St. Lorenzen. Es ist anzunehmen, dass auch die Leitung vom Cadore (redundante Versorgung) ebenso unterbrochen ist. Der Überflug mit dem Hubschrauber ist werttertechnisch nicht machbar.“
Das Ziel sei es nun, Strom zum Umspannwerk Bruneck/Percha zu bringen. Dazu soll geprüft werden, ob Strom von Mühlwald zum Umspannwerk kurzfristig geleitet werden kann. Sicher ist das jedoch nicht.
Das haben wir bislang berichtet:
Kurz nach 13.00 Uhr hat die Landesenergiegesellschaft Alperia bekanntgegeben, dass derzeit 39.000 Haushalte ohne Strom sind.
In der Aussendung heißt es:
„Der anhaltende starke Schneefall hat zu erheblichen Schäden am Südtiroler Stromnetz und damit zu Unterbrechungen der Energieversorgung geführt. Das Vertriebsunternehmen Edyna arbeitet an der Wiederherstellung des Netzes.
Der Stromausfall betrifft das Dolomitengebiet, insbesondere das Pustertal, das Gadertal, das Eisacktal und ein kleines Gebiet des Eggentals.
Die Situation war letzte Nacht besonders kritisch, so dass um 3:20 Uhr der Ausnahmezustand in Anbetracht der hohen Anzahl der betroffenen Mittelspannungsleitungen ausgerufen wurde. Auch wurden einige Hochspannungsleitungen beschädigt; Edyna versucht, den Ausfall mit ihren eigenen Stromleitungen auszugleichen, um die Nutzer wieder mit Strom zu versorgen.
Angesichts der Ausfälle der Hochspannungsleitungen von Terna und des Stromnetzes von Edyna sind insgesamt rund 39.000 Nutzer von Störungen betroffen. Die umgestürzten Bäume haben nicht nur die Stromleitungen, sondern auch die Straßen in Mitleidenschaft gezogen, so dass einige Gebiete nicht erreichbar sind und die Wiederherstellung des Netzes behindern.“
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