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Gegen das Verstreuen

Bischof Ivo Muser

Der Bischof lässt klarstellen: Er sei nicht gegen die Feuerbestattung, sondern gegen das anonyme Verstreuen der Asche.

Die Medien sind (wieder einmal) schuld!

In einigen Medien sei nämlich die Position des Bischofs zur Feuerbestattung, die er in seinem Hirtenbrief zur christlichen Begräbniskultur thematisiert hat, als sehr kritisch und negativ dargestellt worden, schreibt das Pressamt der Diözese am Samstag in einer Aussendung.

Das Presseamt schreibt, der Bischof habe sich  im Hirtenbrief nicht gegen die Feuerbestattung ausgesprochen, sondern den Umgang mit der Asche aus christlicher Sicht betrachtet: „Das anonyme Verstreuen der Asche eines verstorbenen Menschen entspricht nicht der christlichen Begräbniskultur.“

„Die Feuerbestattung ist erlaubt, vorausgesetzt, dass jemand diese nicht aus Gründen wählt, die den Glauben an die Auferstehung und an das ewige Leben in Frage stellen. Wo die Feuerbestattung gewünscht wird, wird in den Texten der Liturgie darauf Bezug genommen“, schreibt Bischof Muser im Hirtenbrief und stellt dann klar: „Nach dem Gottesdienst und der Verabschiedung des Leichnams in oder vor der Kirche (Kapelle), wird er zur Feuerbestattung ins Krematorium gebracht. Die Urne wird dann im kleineren Kreis am vorgesehenen Ort beigesetzt. Das anonyme Verstreuen der Asche eines verstorbenen Menschen entspricht nicht der christlichen Begräbniskultur.“

Die Kirche sei also nicht gegen die Feuerbestattung, aber sie lehne das anonyme Verstreuen der Asche ab. „So werden der Tod unsichtbar und die persönliche Würde des einzelnen Menschen über den Tod hinaus verdunkelt“, so die Diözese.

 

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (12)

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  • imago

    Ein Onkel von mir ist vor Jahren in der Provinz Trient verstorben und er wurde eingeäschert, deren Asche hat man uns dort problemlos ausgehändigt und die haben wir dann in freier Natur verstreut, was soll dagegen sprechen, dass die Kirche damit langsam vielleicht das Monopol über di christliche Begräbniskultur verliert. Ist eh nur eine Geschäftsmodell.

  • josef.t

    Muser hat nur das wiedergegeben, was der Vatikan (Papst)
    verordnet und wer sich nicht daran hält, dem soll eine christliche
    Feier untersagt werden !
    Vor nicht all zu langer Zeit, war die Feuerbestattung von der Kirche
    noch verboten .
    Weil in Zeiten der Inquisition (im Namen des Kreuzes) nur
    VerbrecherInnen verbrannt (auf dem Scheiterhaufen „lebend“)
    wurden .
    Ob das „christliche Symbol“ deshalb nach Achammer (im Namen
    des Bischofs) öffentlich angebracht bleiben muss; als „Warnung“
    nicht gegen kirchliche Gebote zu verstoßen ?
    Ob das noch mit einem „Demokratischen Rechtsstaat“ vereinbar ist ?
    Sind wir in einem „Gottesstaat“ angekommen ?

  • pingoballino1955

    Was soll das Bischof Muser,mischen sie sich doch nicht immer in Angelegenheiten ein,die sie nichts angehen.Diese Entscheidung trifft jeder MENSCH selbst,nicht sie!!! Gewöhnt euch endlich mal die Bevormundungen ab,sonst verliert ihr in Zukunft noch mehr SCHÄFLEIN!!! Ich entscheide selbst ob ,wenn es so weit ist,meine Asche auf offenem Meer,im Wald,oder sonstwo zerstreut wird!!!

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