„Ein Stück Glaubensweg“
Bischof Ivo Muser hat das Allerheiligenfest in Nals und Bozen gefeiert: „Der Glaube bietet uns eine Hoffnung an, die wir Menschen uns nicht selber geben können: Gottes Macht endet nicht mit dem Tod.“
Bischof Ivo Muser hat das Allerheiligenfest am Vormittag in Nals gefeiert und dabei den erweiterten Friedhof gesegnet. Am Nachmittag stand der Bischof der Wortgottesfeier mit Gräbersegnung am Friedhof in Bozen-Oberau vor.
„Der Gang auf den Friedhof“, sagte Bischof Muser, „ist immer auch ein Stück Glaubensweg: Wir wissen um die Vergänglichkeit des Menschen und wir vertrauen auf den Gott, der lebendig macht. So ist der Friedhof ein Ort, um neu Vertrauen zu schöpfen und unseren Glauben angesichts der letzten Fragen des Lebens zu erneuern.“
Im Tod seien wir alle gleich, sagte der Bischof bei der Wortgottesfeier am Bozner Friedhof: „Niemand kann sich auf Titel, Ehren, menschliche Anerkennungen und Erfolge berufen. Wir können nur auf eine Karte setzen: auf Gottes Barmherzigkeit und Vergebung.“
Kein Text der Bibel verharmlose den Schrecken des Todes, erklärte der Bischof weiter, „aber der biblische Glaube bietet uns eine Hoffnung an, die wir Menschen uns nicht selber geben können: Gottes Macht endet nicht mit dem Tod, Gott ist stärker als der Tod. Nicht wir müssen immer stark sein. Nicht wir können und müssen alles verstehen und leisten. Nicht wir müssen auf alles eine Antwort haben. Der Glaube will uns jenen unbarmherzigen und krankmachenden Druck nehmen, den wir Menschen uns oft selber machen.“
Vor den versammelten Gläubigen im Friedhof betete der Bischof für alle Verstorbenen: „Herr, zeige dich allen unseren Verstorbenen als ein gnädiger Richter; verzeihe ihnen, wenn sie Schuld auf sich geladen haben; vergiss jene nicht, an die niemand mehr denkt. Wir bringen zu dir alle, die einen gewaltsamen Tod sterben mussten, alle, die durch Hass, Krieg, Terror, Menschenverachtung und auch auf der Flucht ihr Leben lassen mussten.“
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